Bei der Freundeskreis-Veranstaltung unserer Zeitung im Tierheim Düren wird deutlich, dass jede und jeder von uns etwas dafür tun kann, Tierleid zu verringern – und sei es in kleinen Schritten.

„Sechs Wochen altes Katzenbaby landet im Tierheim“, „Hund auf A1 in NRW ausgesetzt“ – wer bei einer beliebigen Suchmaschine das Wort „Tierheim“ eingibt, landet schnell bei solch traurigen Schlagzeilen. Das Problem scheinen viele Einrichtungen zu haben: „Auch wir sind, wie alle Tierheime, die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind, bis oben hin voll“, berichtete Jürgen Plinz, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Kreis Düren, bei einer jüngst stattgefundenen Freundeskreis-Führung unserer Zeitung im Tierheim Düren. Auch exotischere Tiere wie Papageien und in der Vergangenheit sogar einmal eine Grüne Meerkatzen waren auf dem mehr als fünf Hektar großen Gelände am Burgauer Wald zu finden. Oft handelt es sich in solchen Fällen um beschlagnahmte Tiere.

Trotzdem tun Jürgen Plinz und sein Team ihr Bestmögliches, um allen Tieren ein schönes Leben zu bereiten: Die Hunde genießen es, einen Parcours auf einer großen Wiese zu durchlaufen, in der ersten Dürener Katzenklappe gehen verwilderte Hauskatzen ein und aus, wie es ihnen beliebt, und Ziegen, Ponys sowie Schafe fühlen sich draußen ebenfalls wohl. Auch um Tiere, die bei vielen Menschen eher Widerwillen auslösen, kümmert sich das Team: Auf dem Gelände ist ein Taubenhaus vorhanden. Außerdem haben die Tierschützerinnen und -schützer einen Taubenschlag auf dem Bürgerhaus am Dürener Markt installiert. Sie versuchen, die Innenstadt von Tauben zu befreien, ohne die Tiere zu töten, indem sie die Eier austauschen. Das klappt aber nur einige Male, dann müssen sie die Tauben einmal brüten lassen, weil sie sonst dahinterkommen und woanders hinziehen.

Da das Tierheim das Fundtierbüro für den Kreis Düren ist, erhält es eine Kostenerstattung. Darüber hinaus finanziert es sich aus Fördermitteln und Spenden, auf die das Team besonders angewiesen ist. So ist bald ein zweites Katzenhaus auf dem Gelände notwendig. „Um dieses bauen zu können, starten wir demnächst einen Spendenaufruf“, verkündete Jürgen Plinz.

Wir alle können also etwas dafür tun, das Leid zu verringern – angefangen damit, uns zu überlegen, ob wir uns wirklich ein Tier anschaffen sollten und ein Leben lang dafür sorgen können. Die Tierheime über Spenden, Mitglied- und Patenschaften zu unterstützen, ist natürlich ebenfalls möglich. Eine dritte Option ist, die eigene Ernährungsweise zu hinterfragen. Jürgen Plinz gab bei der Freundeskreis-Führung preis, selbst Veganer zu sein, und fragte die Teilnehmerinnen sowie Teilnehmer, wer tierische Produkte zu sich nimmt und wer darauf verzichtet. Dabei betonte der Vorsitzende des Tierschutzvereins, dass es nicht darauf ankomme, dass jede und jeder sich tierische Produkte verbietet. Vielmehr sei es wichtig, bewusster zu konsumieren und somit zu leben – vielleicht indem nur zweimal die Woche Fleisch eingekauft wird, dafür aber nicht beim Discounter, sondern bei einer Metzgerei.

Das ist eine Sichtweise, der ich mich voll und ganz anschließen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Menschen viel zugänglicher für dieses Thema zeigen, wenn nicht versucht wird, ihnen die eigene Haltung aufzuzwingen. Stattdessen ist es zielführender, offen sowie wertfrei zu diskutieren und andere Meinungen zu akzeptieren – übrigens nicht nur beim Tierschutz, sondern bei allen Themen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Freundeskreis-Führung haben den Denkanstoß angenommen und sind darüber miteinander ins Gespräch gekommen. Ein wohltuendes Gegenbeispiel zu den oft nicht auszuhaltenden verbalen „Schlachten“ in den Sozialen Netzwerken. Auch so kann‘s gehen!

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Sich nichts verbieten, aber bewusster leben

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05.05.2024

Bei der Freundeskreis-Veranstaltung unserer Zeitung im Tierheim Düren wird deutlich, dass jede und jeder von uns etwas dafür tun kann, Tierleid zu verringern – und sei es in kleinen Schritten.

„Sechs Wochen altes Katzenbaby landet im Tierheim“, „Hund auf A1 in NRW ausgesetzt“ – wer bei einer beliebigen Suchmaschine das Wort „Tierheim“ eingibt, landet schnell bei solch traurigen Schlagzeilen. Das Problem scheinen viele Einrichtungen zu haben: „Auch wir sind, wie alle Tierheime, die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind, bis oben hin voll“, berichtete Jürgen Plinz, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Kreis Düren, bei einer jüngst stattgefundenen Freundeskreis-Führung unserer Zeitung im Tierheim Düren. Auch exotischere Tiere wie Papageien und in der Vergangenheit sogar einmal eine Grüne Meerkatzen waren auf dem mehr als fünf Hektar großen Gelände am Burgauer Wald zu finden. Oft handelt es sich in solchen Fällen um beschlagnahmte Tiere.

Trotzdem tun Jürgen Plinz und sein Team ihr Bestmögliches, um allen Tieren ein schönes Leben zu bereiten: Die Hunde genießen es, einen Parcours auf einer großen Wiese zu durchlaufen, in der ersten Dürener Katzenklappe gehen verwilderte Hauskatzen ein und aus, wie es ihnen beliebt, und Ziegen, Ponys sowie Schafe fühlen........

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