Nach dem Anschlag auf das Tesla-Werk bei Grünheide hat die Polizei möglicherweise eine Spur zu Tätern, die die Stromversorgung sabotieren. Am 5. März hatten Unbekannte einen Hochspannungsmast angezündet. Dadurch fiel in dem Werk und auch im weiten Umkreis sowie in Teilen Berlin-Köpenicks über viele Stunden der Strom aus.

Doch Sabotageversuche gegen Hochspannungsleitungen gibt es im Raum Berlin und in Brandenburg schon länger. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hatte sich bereits im vergangenen Jahr jemand an einem Strommast in der Gemeinde Mellensee bei Zossen zu schaffen gemacht. Am 30. Mai 2023 sahen Zeugen den Mann im Umfeld der Anlage. Wie das Polizeipräsidium Potsdam mitteilte, war er mit einem Fahrrad zwischen Sperenberg und Rehhagen unterwegs und näherte sich dann einem Mast einer in der Nähe verlaufenden Hochspannungstrasse.

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Die Zeugen konnten beobachten, wie sich der Mann mit einer Metallbügelsäge an einer der vier Stützen des Freileitungsmastes zu schaffen machte. Als sie ihn ansprachen, entfernte er sich. Wenig später stellten die Zeugen an dem Mast eine etwa fünf Zentimeter große Beschädigung fest. Ihnen gelang es noch, den Mann zu fotografieren – wenn auch aus der Ferne, weshalb die Qualität der Bilder schlecht ist. Sie informierten die Polizei.

Die Zeugen beschrieben den Mann als etwa 1,70 Meter groß und von normaler Statur. Er hatte dunkelblonde, längere Haare und einen Vollbart. Er sprach Deutsch ohne erkennbaren Akzent und war dunkel gekleidet. Er trug eine Sonnenbrille und führte neben einem dunklen Rucksack auch ein dunkles Fahrrad mit sich.

•vor 6 Std.

09.04.2024

gestern

Das Polizeipräsidium Potsdam hat gegen den unbekannten Mann Ermittlungen wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Weil die Polizei bislang die Identität des Mannes auf anderem Wege nicht klären konnte, wendet sie sich nun mit Bildern des Tatverdächtigen an die Öffentlichkeit. Wer den Mann kennt oder Hinweise zu dem Sachverhalt geben kann, soll sich an die Polizeiinspektion Teltow-Fläming unter der Nummer 03371 600 0 wenden.

Eine Spur zu den Brandstiftern, die das Tesla-Werk lahmlegten, gibt es indes noch nicht. Eine linksradikale Gruppe hatte sich unter dem Label „Switch Off“ beziehungsweise „Vulkangruppe“ im Internet zu dem Anschlag bekannt. In dem Fall hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Es bestehe der Anfangsverdacht unter anderem der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der verfassungs­feindlichen Sabotage.

QOSHE - Brandenburgs Polizei fahndet: Unbekannter will Hochspannungsmast umsägen - Andreas Kopietz
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Brandenburgs Polizei fahndet: Unbekannter will Hochspannungsmast umsägen

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11.04.2024

Nach dem Anschlag auf das Tesla-Werk bei Grünheide hat die Polizei möglicherweise eine Spur zu Tätern, die die Stromversorgung sabotieren. Am 5. März hatten Unbekannte einen Hochspannungsmast angezündet. Dadurch fiel in dem Werk und auch im weiten Umkreis sowie in Teilen Berlin-Köpenicks über viele Stunden der Strom aus.

Doch Sabotageversuche gegen Hochspannungsleitungen gibt es im Raum Berlin und in Brandenburg schon länger. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hatte sich bereits im vergangenen Jahr jemand an einem Strommast in der Gemeinde Mellensee bei Zossen zu schaffen gemacht. Am 30. Mai 2023 sahen Zeugen den Mann im Umfeld der Anlage. Wie das........

© Berliner Zeitung


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