Die Fahndung nach den gesuchten RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub in Berlin ist noch lange nicht zu Ende. „Die Maßnahmen im Stadtgebiet Berlins werden weiter andauern“, sagte der Vize-Präsident der Berliner Polizei, Marco Langner, am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Grund seien die Erkenntnisse des Landeskriminalamtes Niedersachsen.

Nach Staub und Garweg wird seit Jahrzehnten gefahndet. Die Polizei hält sie für Komplizen von Daniela Klette, die am vergangenen Dienstag in Kreuzberg verhaftet wurde. Das Trio wird für einen Mordversuch sowie zahlreiche Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter verantwortlich gemacht.

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Das LKA Niedersachsen verkündete in der vergangenen Woche, dass man davon ausgehe, dass sich Staub und Garweg in Berlin aufhalten. Am frühen Montagmorgen durchsuchten Polizisten deshalb eine Wohnung in der Corinthstraße in Friedrichshain. Am Sonntag war eine Wohnung in der Grünberger Straße durchsucht worden. Beide Male gab es keine Festnahmen. Am Sonntagmorgen hatten Polizisten auch am Markgrafendamm Teile einer Wagenburg durchsucht. Ein Wohnwagen, in dem Garweg bis vor kurzem gelebt haben soll, wurde zur Spurensicherung abtransportiert.

Nach Angaben von Marco Langner waren bei dem Einsatz insgesamt fast 130 Beamte des LKA Niedersachsen, des BKA und Spezialkräfte der Landeskriminalämter Niedersachsens und Berlins vor Ort. Die Knallgeräusche, von denen in den Medien die Rede gewesen seien, stünden in Zusammenhang mit einer Türöffnung. Die SEK-Beamten dürften dabei sogenannte Irritationskörper benutzt haben, auch Blendgranate genannt, die einen lauten Knall und einen Lichtblitz erzeugen, um die Zielperson zu irritieren.

02.03.2024

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Die Durchsuchungsmaßnahmen in Friedrichshain dauern laut Langner an. Dazu gehöre auch der Abtransport der umfangreichen Beweismittel, die in der Wohnung von Daniela Klette gefunden worden seien. Diese müssten spurenschonend behandelt werden. „Dafür brauchen die Kollegen Zeit.“

Am Wochenende und auch an diesem Montag waren Polizisten dabei, die Wohnung von Klette komplett auszuräumen. In der vergangenen Woche waren bei Klette unter anderem eine Panzerfaustgranate, eine Kalaschnikow und Munition gefunden worden. Die Polizei räumte daraufhin das Haus und Teile des gegenüberliegenden Gebäudes. Der zunächst vorliegende Verdacht auf weitere Sprengmittel habe sich aber nicht bestätigt, sagte Langner.

Die Ermittlungen führt das LKA Niedersachsen, die Berliner Polizei leistet dabei Amtshilfe. Sie bildete einen gesonderten Einsatzabschnitt, der den Niedersachsen unterstellt wurde.

Langner lobte die Zusammenarbeit beider Behörden. Anfangs war das nach Angaben von Berliner Beamten nicht so. Die Zielfahnder aus Niedersachsen hatten sich, wie berichtet, ohne Anmeldung bei den Berliner Kollegen selbstständig, mit einem Bild der gesuchten Daniela Klette in der Hand, von Wohnung zu Wohnung geklingelt, bis sie schließlich Klette gegenüberstanden. Lediglich eine Funkwagenbesatzung des Kreuzberger Abschnitts 53 soll sie unterstützt haben. „Wir haben uns gewünscht, uns noch besser miteinander abzustimmen“, sagte Langner. „Das ist geschehen.“

Unklar dürfte derweil sein, ob Garweg und Staub nach der öffentlichen Ansage aus Niedersachsen, sie würden in Berlin vermutet, überhaupt noch in der Stadt sind.

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Fahndung nach RAF-Terroristen Garweg und Staub: „Die Maßnahmen in Berlin werden weiter andauern“

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04.03.2024

Die Fahndung nach den gesuchten RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub in Berlin ist noch lange nicht zu Ende. „Die Maßnahmen im Stadtgebiet Berlins werden weiter andauern“, sagte der Vize-Präsident der Berliner Polizei, Marco Langner, am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Grund seien die Erkenntnisse des Landeskriminalamtes Niedersachsen.

Nach Staub und Garweg wird seit Jahrzehnten gefahndet. Die Polizei hält sie für Komplizen von Daniela Klette, die am vergangenen Dienstag in Kreuzberg verhaftet wurde. Das Trio wird für einen Mordversuch sowie zahlreiche Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter verantwortlich gemacht.

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