In Berlin werden wieder mehr Fahrzeuge angezündet. Die Gründe dafür, warum Menschen so etwas tun und daran Freude haben, sind höchst unterschiedlich. Mal ist es Ärger auf den Nachbarn, mal Versicherungsbetrug. Mitunter vernichten Kriminelle auf diese Weise ihre Spuren, wenn sie mit dem Auto eine Straftat verübt haben.

Manchmal werden Autos auch aus politischen Gründen angezündet. Bis zum 22. April verzeichnete die Polizei in diesem Jahr 139 Fälle von Brandstiftung an Kraftfahrzeugen. Im gleichen Zeitraum 2023 gab es nur 83 Fälle. Und dabei dachte man schon, dass dieser unsägliche kriminelle Volkssport langsam außer Mode kommen würde.

Seit dem 22. April dieses Jahres sind weitere Brandstiftungen hinzugekommen. So brannten am Montagmorgen in Friedrichshain ein Motorrad und ein Moped. Die Zweiräder waren in einem Durchgang eines Wohnhauses in der Boxhagener Straße abgestellt worden.

Wie einst bei Kain und Abel: Der kriminelle Wochenrückblick aus Berlin

27.04.2024

In der Nacht zum 1. Mai standen auf einem Gewerbegelände an der Thyssenstraße in Wittenau 16 Amazon-Transporter in Flammen. Linksextremisten bekannten sich zu der Tat: Mit sechs Brandvorrichtungen hätten sie die Transporter „nachhaltig ausgebremst“. Zum Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse wollten sie den Kampf gegen die Unterdrückung der Menschen anstacheln, erklären die Extremisten. Ob die prekär beschäftigten Amazon-Fahrer, die nun ihren Job los sind, das nachvollziehen können?

In der Nacht zum Donnerstag ging es Schlag auf Schlag: In Kreuzberg brannten drei Autos. Die jeweils vor den brennenden Fahrzeugen stehenden Autos wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. In Alt-Hohenschönhausen brannte in der Altenhofer Straße ein Mercedes aus. In Prenzlauer Berg, in der Hanns-Eisler-Straße, stand ein Mercedes in Vollbrand. Die Flammen griffen auf zwei weitere Autos über. Und am Kiehlufer in Neukölln bemerkten Anwohner einen brennenden Renault. An der Hasenheide in Neukölln brannten auf rund 50 Metern sechs parkende Pkw an unterschiedlichen Orten. Darunter waren auch hochwertige Fahrzeuge, etwa ein nagelneuer Audi RS Q8.

Ob die Brandstiftungen etwas mit dem 1. Mai zu tun haben, das versucht gerade ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes herauszufinden.

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QOSHE - Neukölln, Prenzlauer Berg, Kreuzberg: In Berlin brennen wieder die Autos - Andreas Kopietz
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Neukölln, Prenzlauer Berg, Kreuzberg: In Berlin brennen wieder die Autos

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04.05.2024

In Berlin werden wieder mehr Fahrzeuge angezündet. Die Gründe dafür, warum Menschen so etwas tun und daran Freude haben, sind höchst unterschiedlich. Mal ist es Ärger auf den Nachbarn, mal Versicherungsbetrug. Mitunter vernichten Kriminelle auf diese Weise ihre Spuren, wenn sie mit dem Auto eine Straftat verübt haben.

Manchmal werden Autos auch aus politischen Gründen angezündet. Bis zum 22. April verzeichnete die Polizei in diesem Jahr 139 Fälle von Brandstiftung an Kraftfahrzeugen. Im gleichen Zeitraum 2023 gab es nur 83 Fälle. Und dabei dachte man schon, dass........

© Berliner Zeitung


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