Mehrere Wochen nach dem ersten Masernausbruch im Ankunftszentrum Tegel grassiert die Krankheit weiter – nun gibt es auch einen Fall in der Flüchtlingsunterkunft in Reinickendorf an der Oranienburger Straße. Die infizierte Person wurde gemeinsam mit vier Familienangehörigen im Unterkunftsbereich (MUF) des Ankunftszentrums isoliert, teilte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Donnerstag mit.

Die Sicherheitsvorkehrungen laufen: Laut LAF müssen die betroffenen Bewohner nun bis zu drei Wochen in Quarantäne bleiben. Aber auch nicht geimpfte Asylbewerber sind vom Gesundheitsamt bis zum 18. Mai in Quarantäne geschickt worden. Vulnerable Personen wie etwa Schwangere, die nicht geimpft werden können, verbringen die Quarantäne in einem gesonderten Bereich.

Allen Personen ohne nachgewiesene Immunität wird nun schnellstmöglich ein Impfangebot gemacht, im Anschluss können sie die Quarantäne vorzeitig beenden, so das Gesundheitsamt. „Davon abgesehen wird der Regelbetrieb im Ankunftszentrum aufrechterhalten“, hieß es vom LAF.

Es ist nicht der erste Masernausbruch in diesem Jahr: Im April war bereits in dem Aufnahmezentrum in Tegel bei neun Menschen eine Infektion bestätigt worden. Daraufhin war eine Impfaktion zunächst im betroffenen Hallenkomplex gestartet worden, ein paar Tage später wurde sie ausgeweitet auf alle nach 1970 geborenen Bewohner, die keinen Impfstatus nachweisen können. Dazu überprüfen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes mithilfe von Sprachmittlern den Impfstatus von 2650 Geflüchteten, die allesamt aus der Ukraine stammen. Vergangene Woche gab es erneut einen Fall in Tegel, insgesamt sind dort derzeit etwa sieben Menschen erkrankt.

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Wieder Masern in Berliner Flüchtlingsunterkunft: Diesmal trifft es Reinickendorf

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02.05.2024

Mehrere Wochen nach dem ersten Masernausbruch im Ankunftszentrum Tegel grassiert die Krankheit weiter – nun gibt es auch einen Fall in der Flüchtlingsunterkunft in Reinickendorf an der Oranienburger Straße. Die infizierte Person wurde gemeinsam mit vier Familienangehörigen im Unterkunftsbereich (MUF) des Ankunftszentrums isoliert, teilte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Donnerstag mit.

Die Sicherheitsvorkehrungen laufen: Laut LAF müssen die betroffenen Bewohner nun bis zu drei Wochen in........

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