Es wird tatsächlich wärmer, die Temperatur steigt tagsüber teilweise auf 15 Grad. Das reicht in Berlin völlig aus, um die Grillsaison zu eröffnen. Grillen ist zum Volkssport geworden, aber es gibt ein Problem: Wer keinen eigenen Garten hat oder auf seinem Balkon nicht grillen darf, ist auf öffentliche Plätze angewiesen. Doch das Outdoor-Grillen wird in Berlin immer schwieriger – und kann bei zu viel Leichtsinn vor allem sehr teuer werden.

Grundsätzlich gilt in den Berliner Parks und Grünanlagen: Grillen verboten. Es geht darum, dass Anwohner weder durch Brände noch den Rauch und den Geruch belästigt werden. Die Bezirksämter können aber öffentliche Grillplätze einrichten. Zum Leid der leidenschaftlichen Griller bleibt die Sache den jeweiligen Bezirken selbst überlassen. Und so gibt es in den zwölf Bezirken der Hauptstadt nur sieben offizielle Grillstellen.

Am 13. März hat das Bezirksamt von Treptow-Köpenick auch noch bekannt gegeben, ihren letzten öffentlichen Grillplatz in Berlin-Johannisthal zu schließen. In Köpenick müssen die Grillzangen nun wieder eingepackt werden. Aber es gibt in den Nachbarbezirken durchaus Alternativen – auch wenn die etliche Kilometer entfernt sind.

In sechs Bezirken finden sich öffentliche Grillstellen: In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es drei, im Preußenpark, auf dem Rudolf-Mosse-Platz und am Goslarer Ufer. Ebenso viele sind es in Friedrichshain-Kreuzberg: Der Görlitzer Park hat gleich zwei öffentliche Grillanlagen, im Volkspark Friedrichshain ist es nötig, sich die Grillstelle vorher online zu reservieren. Auf dem Tempelhofer Feld ist nur noch eine von ursprünglich drei Flächen fürs Grillen ausgewiesen.

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Im Bezirk Pankow galt der Mauerpark als die Anlaufstelle für Menschen in Prenzlauer Berg. Ausgeschilderte Flächen boten genügend Platz für ausgedehnte Grillfeste. Aber wegen der aktuellen Baumaßnahmen im Park ist das Grillen derzeit grundsätzlich verboten. Im Bezirk Mitte beschränken sich die Grillmöglichkeiten auf eine kleine Stelle im Monbijoupark.

Berlin hat mittlerweile fast vier Millionen Einwohner. Viele Grillfans beklagen, dass acht legale Grillplätze in sechs Bezirken nicht ausreichen – und entscheiden sich kurzerhand fürs Wildgrillen. Das kann teuer werden: Sollten Sie dabei erwischt werden, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro bestraft werden kann.

Seit Jahren fordern in den Bezirken einige Abgeordnete mehr Grillplätze, so auch die FDP. Felix Recke-Friedrich will „ein Angebot schaffen, das genutzt werden kann“. Er ist Fraktionschef der FDP im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. „Grillplätze muss es flächendeckend in den Bezirken geben.“ Er fordert eine Mindestanzahl von drei bis vier Grillplätzen pro Bezirk. Die Bezirksämter haben für ihn die falsche Einstellung: „Sie scheuen sich vor der Instandhaltung und Entwicklung neuer Grillplätze, es ist leichter für sie das Grillen zu verbieten.“