Die deutsche Wirtschaftskrise hat viele Ursachen. Eine davon ist der Fachkräftemangel. Die FDP schlägt nun kurz vor ihrem großen Bundesparteitag ein Reformpapier mit dem Titel „Leistung und Arbeit muss sich wieder lohnen“ vor, wie die Welt unter Berufung auf das Papier berichtet.

In dem Beschluss fordern die Liberalen unter anderem Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte, um diese nach Deutschland zu locken und somit die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Eine Möglichkeit zur Umsetzung der Reformen ist etwa laut FDP, einen „gestaffelten Freibetrag“ einzuführen, in dem Teile des Bruttoeinkommens, das ausländische Arbeitnehmer in Deutschland erzielen, für drei Jahre steuerfrei gestellt würden. Auf X (ehemals Twitter) äußerten sich mehrere Politiker anderer Parteien zu den Entwürfen und brachten ihren Unmut über die Ideen der Regierungspartei zum Ausdruck, unter anderem der CDU-Politiker Matthias Hauer, der den Vorschlag für „völlig absurd“ hält. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau begrüsst zwar Steuererleichterungen, allerdings für alle Fachkräfte und nicht nur einzelne Gruppen.

Die #FDP will ausländische Fachkräfte steuerlich temporär besser stellen als deutsche Fachkräfte. Halte das für völlig absurd! Bessere Leistungsanreize müssen unabhängig von der Staatsangehörigkeit her. Weniger Steuern auf Überstunden (wie von #CDU vorgeschlagen) wären sinnvoll! https://t.co/YROEhF9LXA

Die @fdp adressiert mit ihren arbeitsmarkt- und steuerpolitischen Überlegungen grundsätzlich die richtigen Themen. Steuererleichterung um Arbeitsanreize wären begrüßenswert. Allerdings für alle Fachkräfte und nicht verengt auf einzelne Gruppen. https://t.co/jsB0jyZrJL #VDMA

06.04.2024

gestern

gestern

05.04.2024

•vor 10 Min.

Hauptkritikpunkt am Vorschlag der FDP ist demnach eine dadurch entstehende unfaire Bevorteilung von Fachkräften aus dem Ausland. Auch Alice Weidel, Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland, äußerte sich zu den veröffentlichten Reformvorschlägen der Regierungspartei. Die FDP habe für die Bürger augenscheinlich nur noch Hohn übrig, so Weidel auf X. Spielt der FDP-Vorschlag jetzt den Rechten in die Karten?

Während die Steuerbelastung für unsere Arbeitnehmer exorbitant steigt, sollen sogenannte Fachkräfte aus dem Ausland steuerlich bevorteilt werden. Die #FDP hat für die Bürger augenscheinlich nur noch Hohn übrig. #DeshalbAfD #AfD https://t.co/LkuDK2SRxs

Steuerliche Entlastungen für ausländische Fachkräfte sind nicht der einzige Vorschlag der FDP. Die Partei will außerdem Überstunden steuerlich fördern, indem eine begrenzte Anzahl Überstunden und Überstundenzuschläge steuerfrei gestellt werden soll. Weiterhin fordert die Partei, die Lohn- und Einkommenssteuer automatisch an die Inflation anzupassen sowie „härtere Sanktionen für Bürgergeldempfänger, die zumutbare Arbeit verweigern“, heißt es in dem Beschlussentwurf.

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29.03.2024

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vor 2 Std.

Kritik an den Vorschlägen kam auch aus den Regierungsparteien. Die FDP entfache mit ihrem Entwurf lediglich eine Neiddiskussion und wolle davon ablenken, dass nicht darüber gesprochen werde, wie eigentlich sehr hohe Einkommen und Vermögen stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligt werden könnten, sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Schmidt laut Welt. In drei Wochen findet der große Bundesparteitag der FDP statt. Spannend wird sein, wie sich die Partei bis dahin zum Reformpapier positioniert. Für ordentlich Furore sorgte die Partei jedenfalls jetzt schon.

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Weniger Steuern für ausländische Fachkräfte? Wirbel um FDP-Vorschlag

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08.04.2024

Die deutsche Wirtschaftskrise hat viele Ursachen. Eine davon ist der Fachkräftemangel. Die FDP schlägt nun kurz vor ihrem großen Bundesparteitag ein Reformpapier mit dem Titel „Leistung und Arbeit muss sich wieder lohnen“ vor, wie die Welt unter Berufung auf das Papier berichtet.

In dem Beschluss fordern die Liberalen unter anderem Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte, um diese nach Deutschland zu locken und somit die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Eine Möglichkeit zur Umsetzung der Reformen ist etwa laut FDP, einen „gestaffelten Freibetrag“ einzuführen, in dem Teile des Bruttoeinkommens, das ausländische Arbeitnehmer in Deutschland erzielen, für drei Jahre steuerfrei gestellt würden. Auf X (ehemals Twitter) äußerten sich mehrere Politiker anderer Parteien zu den Entwürfen und brachten ihren Unmut über die Ideen der Regierungspartei zum Ausdruck, unter anderem der CDU-Politiker Matthias Hauer, der den Vorschlag für „völlig........

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