Die Grünen sehen die erneute Einführung des 29-Euro-Tickets für Berlin zum Sommer 2024 kritisch. „Statt eines neuen Tickets braucht es eine Subventionierung des Deutschlandtickets“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Werner Graf, auf Anfrage der Berliner Zeitung.

Für gewisse Gruppen wie Rentner, Studenten und Schüler sollten die Kosten des 49-Eurotickets reduziert werden, so Graf. Das hätte den Vorteil, dass das bereits existente breite Angebot der Tickets genutzt werden könne und die Gruppen deutschlandweit reisen könnten, statt nur im Berliner AB-Bereich. So könnten etwa Berliner Schüler mit dem vergünstigtem Ticket auch nach Brandenburg reisen.

Auch die Kosten des 29-Euro-Tickets sind den Grünen ein Dorn im Auge. So wie sich die SPD das Ticket vorstelle, könnte es das Land bis zu 300 Millionen im Jahr kosten, sagte Graf. Die Subventionierung des Deutschlandtickets wäre deutlich günstiger. Schließlich hänge der Zuschuss, den das Land sowieso zahlt, nicht von der Anzahl der Fahrgäste ab. Für die Subventionierungen des 49-Eurotickets rechne man aktuell mit Kosten von 20 bis 50 Millionen. „Das Budget wird sich in Grenzen halten“, versprach Graf.

Die Wiedereinführung des 29-Euro-Tickets war ein Wahlversprechen der schwarz-roten Koalition. Doch angesichts der aktuellen Sparzwänge regt sich auch innerhalb der Koalition Widerstand. Im Doppelhaushalt für die Jahre 2024/2025, den das Parlament im Dezember verabschiedet hat, gibt es eine erhebliche Finanzierungslücke. Vorgesehen sind darin pauschale Minderausgaben, für 2024 müssen noch rund 1,75 Milliarden Euro eingespart werden.

Bislang ist unklar, wie das 29-Euro-Ticket bezahlt werden soll. Das von Schwarz-Rot angekündigte Sondervermögen Klimaschutz fällt als Finanzierungsquelle aus. Gegen diese Form von zusätzlichen Schulden, die nicht im Haushalt eingeplant sind, gibt es inzwischen erhebliche rechtliche Bedenken. Bei der letzten Senatssitzung vor Ostern am Dienstag wird voraussichtlich über diese Themen beraten. (Mit dpa)

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29-Euro-Ticket für Berlin: Aus diesen Gründen wollen die Grünen es stoppen

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26.03.2024

Die Grünen sehen die erneute Einführung des 29-Euro-Tickets für Berlin zum Sommer 2024 kritisch. „Statt eines neuen Tickets braucht es eine Subventionierung des Deutschlandtickets“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Werner Graf, auf Anfrage der Berliner Zeitung.

Für gewisse Gruppen wie Rentner, Studenten und Schüler sollten die Kosten des 49-Eurotickets reduziert werden, so Graf. Das hätte den Vorteil, dass das bereits existente breite Angebot der Tickets genutzt werden könne und die Gruppen deutschlandweit........

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