Gut essen, in heimeliger Atmosphäre? Im Februar war das noch schwer vorstellbar. Vor ein paar Wochen nämlich, als erst die Fashion Week und dann die Berliner Filmfestspiele dem alten Pressecafé in der Karl-Liebknecht-Straße neues Leben einhauchten: Mehrere Modenschauen und eine Filmpreisparty hatten in der Baustellen-Kulisse stattgefunden; rohe Betonwände und Böden überall umher. In wenigen Wochen aber soll davon nichts mehr zu sehen sein.

Schon am 15. Mai sollen die aufwendigen Umbauarbeiten in dem zweistöckigen Pavillon mit den großzügigen Panoramafenstern abgeschlossen sein. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, lässt Inhaber Alexander Freund denn auch per Presseankündigung mitteilen, es grenze an ein Wunder, „dass trotz des Fachkräftemangels und Lieferengpässen alles nach Plan gelaufen ist.“

Wunder gibt es immer wieder, offenbar selbst in Berlin, wo sich Baustellen bekanntlich gerne bis ins Unendliche fortziehen. Zumindest im Pressecafé soll in ziemlich genau zwei Monaten Schluss sein fürs Grobe – was folgt, ist der feine Innenausbau. Für den wird der Interior-Designer Torsten Elgt von Logo Projekt verantwortlich sein, der etwa auch die Innenräume des nahen Soho House entwarf: Wie Modellzeichnungen zu entnehmen ist, sollen es düstere, elegante Gastronomieräumlichkeiten werden.

Während im Pressecafé im Erdgeschoss „schlichte Designmöbel“ zum Einsatz kommen, „die ästhetisch und funktional den Deli-Charakter betonen“, wie es in der Ankündigung heißt, würden im Restaurant mit rund 310 Sitzplätzen im ersten Stock „weinrote Polstermöbel und orangene Elemente“ dominieren. Trotz der hohen Decken soll das Restaurant möglichst heimelig wirken, durch dekorative Zwischenwände und raumgreifende Leuchten etwa.

09.03.2024

•gestern

10.03.2024

•vor 3 Std.

gestern

Und auch zur gastronomischen Ausrichtung gibt es Neues zu vermelden: Dass mit Beast wieder ein Steakrestaurant in die obere Etage des Pressecafés einziehen wird, war schon länger bekannt. Nun heißt es, Fabian Meister, der zuvor etwa für den Beef Club gearbeitet hatte, werde als Küchenchef auch die Karte des neuen Beast konzipieren.

„Jedes Gericht wird so lange probegekocht, bis die Kompositionen und die Abläufe stimmen“, heißt es in der Ankündigung; „durch die besondere Lage werden wir mit Sicherheit direkt zum Opening viel Aufmerksamkeit erhalten, da wollen wir natürlich keinen einzigen Gast enttäuschen“, wird Inhaber Alexander Freund zitiert.

Dass ein Schwerpunkt auf qualitativem Premiumfleisch aus der Region, auf Steak Cuts, Spare Ribs und Burgern liegen wird, war zu erwarten. Zudem will Küchenchef Fabian Meister aber auch vegetarischen Gästen eine gute Auswahl bieten. „Früher waren Steakhäuser vielleicht reine Fleisch-Tempel“, so der Küchenchef, „heute sind wir so viel weiter und wissen die Vielfalt zu schätzen.“

Ein Stockwerk unter dem Steakrestaurant wiederum, im neuen alten Pressecafé mit rund 100 Innen- und 200 Außenplätzen, soll es ein Frühstücks- und ein Mittagsangebot geben; für den Kaffee wird die Londoner Rösterei Costa Coffee zuständig sein. Und, alles andere als unwesentlich: Insgesamt werden im Beast Steakrestaurant und im Pressecafé, die beide voraussichtlich im Juli eröffnen, etwa 80 Arbeitsplätze und dauerhafte Aufträge für 20 verschiedene Dienstleister geschaffen.

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QOSHE - Spare Ribs und Designerlampen: Ein erster Blick ins renovierte Pressecafé am Alex - Manuel Almeida Vergara
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Spare Ribs und Designerlampen: Ein erster Blick ins renovierte Pressecafé am Alex

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12.03.2024

Gut essen, in heimeliger Atmosphäre? Im Februar war das noch schwer vorstellbar. Vor ein paar Wochen nämlich, als erst die Fashion Week und dann die Berliner Filmfestspiele dem alten Pressecafé in der Karl-Liebknecht-Straße neues Leben einhauchten: Mehrere Modenschauen und eine Filmpreisparty hatten in der Baustellen-Kulisse stattgefunden; rohe Betonwände und Böden überall umher. In wenigen Wochen aber soll davon nichts mehr zu sehen sein.

Schon am 15. Mai sollen die aufwendigen Umbauarbeiten in dem zweistöckigen Pavillon mit den großzügigen Panoramafenstern abgeschlossen sein. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, lässt Inhaber Alexander Freund denn auch per Presseankündigung mitteilen, es grenze an ein Wunder, „dass trotz des Fachkräftemangels und Lieferengpässen alles nach Plan gelaufen ist.“

Wunder gibt es immer wieder, offenbar selbst in Berlin,........

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