Die amerikanische Regierung will den russischen Software-Anbieter Kaspersky sanktionieren. Laut eines CNN-Berichts bereitet die Biden-Administration eine Anordnung vor, die amerikanischen Unternehmen und Bürger daran hindert, die Antiviren-Software von Kaspersky zu verwenden.
Demnach könnte die Maßnahme bereits diesen Monat in Kraft treten. Washington will dabei neue Befugnisse des Handelsministeriums nutzen. Präsident Joe Biden und sein Amtsvorgänger Donald Trump hatten eine sogenannte Durchführungsverordnung unterzeichnet, die die Bereitstellung bestimmter Produkte und Dienstleistungen in den USA verbietet.
US-Regierungsbehörden ist es bereits verboten, Kaspersky-Software zu verwenden. Neue Maßnahmen, um private Unternehmen daran zu hindern, die Software zu verwenden, bezeichnet CNN jedoch als „beispiellos“. Ein Ziel der Anordnung sei es, die Risiken für Kritische Infrastruktur in den USA zu mindern, sagten anonyme Quellen dem Sender.
Mehr als 400 Millionen Menschen und 240.000 Unternehmen weltweit nutzen die Softwareprodukte von Kaspersky. Laut dem Medienbericht ist es aber nicht klar, wie viele dieser Menschen und Unternehmen sich in den USA befinden.
Im März 2022 hatte die amerikanische Federal Communications Commission Kaspersky auf die Liste der Unternehmen gesetzt, deren Produkte die Sicherheit des Landes bedrohen würden. Im Gegenzug erklärte das Unternehmen, es sei enttäuscht über die Entscheidung der Regulierungsbehörde, die Verwendung von Bundessubventionen für den Erwerb seiner Produkte zu verbieten, und deutete an, dass dies politisch motiviert sei.
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•vor 7 Std.
08.04.2024
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Bundesamt warnt vor Nutzung russischer Kaspersky-Software
15.03.2022
Sanktionen gekippt: EU-Gericht springt russischen Milliardären zur Seite
vor 3 Std.
Das Vorgehen gegen Kaspersky ist nur die jüngste Maßnahme der amerikanischen Regierung, die umfassende Sanktionen gegen russische und chinesische Hightech-Unternehmen durchgesetzt hat, darunter die chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE. Derzeit diskutiert der Senat über einen Gesetzentwurf, der das Unternehmen TikTok dazu zwingen soll, sich seines chinesischen Eigentümers zu entledigen, andernfalls droht TikTok ein Verbot in den USA.
Die amerikanischen Sanktionen bleiben indes nicht folgenlos. Die chinesische Seite hat bereits reagiert und ein Verbot für amerikanische Hightech-Produkte verhängt. Chinesische Behörden dürfen weder das Betriebssystem Windows nutzen, noch auf Hardware von AMD und Intel zurückgreifen.