Erstmals sind in Berlin im vergangenen Jahr über Internet-Plattformen mehr Eigentumswohnungen als Mietwohnungen angeboten worden. Das geht aus dem Wohnungsmarktbericht 2023 der Investitionsbank Berlin (IBB) hervor, der am Montag präsentiert wurde. Die Zahl der angebotenen Eigentumswohnungen erhöhte sich danach im Vergleich zum Vorjahr um 1.969 auf insgesamt 25.598 Inserate.

Dem gegenüber standen nur rund 24.000 Inserate für Mietwohnungen, das waren rund 2000 Annoncen weniger als im Jahr davor. Während die Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen um 1,2 Prozent leicht sanken, stiegen die mittleren Angebotsmieten der offerierten Mietwohnungen stark an – um 21,2 Prozent.

Freie Mietwohnungen wurden im vergangenen Jahr in Berlin laut IBB-Bericht zu einer mittleren Angebotsmiete von 13,99 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kalt angeboten. Damit lag das Mietniveau bei der Neu- und Wiedervermietung von Wohnungen fast doppelt so hoch wie die ortsübliche Vergleichsmiete. Sie liegt laut Mietspiegel bei 7,16 Euro je Quadratmeter.

Wie sehr die Mieten in Berlin über die vergangenen Jahre gestiegen sind, zeigt ein Langzeit-Vergleich: Von 2014 bis 2023 kletterten die Angebotsmieten danach um 5,75 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, das entspricht einem Plus von rund 70 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Mieten von Neubau-Wohnungen: im vergangenen Jahr sollte eine zwischen 2022 und 2023 errichtete Wohnung in Berlin 19,85 Euro je Quadratmeter kalt kosten. Das waren 3,58 Euro je Quadratmeter mehr als im Jahr zuvor, ein Anstieg um rund 22 Prozent. Für Bestandswohnungen stieg die Angebotsmiete von 10,53 auf 12,45 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, ein Plus von 18,2 Prozent.

09.03.2024

•vor 6 Std.

•gestern

08.03.2024

•heute

Im Jahr 2023 lag die Angebotsmiete für Bestandswohnungen damit um 55,6 Prozent höher als im Jahr 2014. Dass vor allem Neubau-Wohnungen so teuer sind, wird im IBB-Bericht mit den „aktuellen Entwicklungen der Baukosten und Zinsen“ sowie der „Sonderstellung im Mietrecht“ begründet. Gemeint ist damit, dass die Mietpreisbremse nicht für neu errichtete Wohnungen gilt.

Kudamm-Projekt Fürst: Neue Hoffnung, dass die Bauarbeiten bald weitergehen

07.03.2024

Mehr als „öde Steinwüste“: So soll die Fläche vor dem Berliner Schloss zum Leben erweckt werden

07.03.2024

Am teuersten waren laut IBB-Bericht die seit 2011 errichteten Wohnungen. Sie wurden für Quadratmeter-Mieten zwischen 18,57 und 23,21 Euro offeriert. Den höchsten Wert markierten dabei die kleinsten Wohnungen mit unter 40 Quadratmetern, die erstmals deutlich über der Marke von 20 Euro je Quadratmeter Wohnfläche lagen. Wohnungen aus der Baualtersklasse 2002 bis 2010 wurden immerhin noch für Mieten von mehr als 14 Euro je Quadratmeter angeboten.

Auffällig: Die Innenstadt Berlins setzt sich laut IBB-Bericht immer weiter vom übrigen Stadtgebiet ab: Der mittlere Angebotspreis für Mietwohnungen belief sich im Stadtzentrum auf 17,80 Euro je Quadratmeter und lag damit um 6,76 Euro höher als in der äußeren Stadt. Im Umland – ohne Potsdam - wurden freie Wohnungen für 12,38 Euro je Quadratmeter angeboten, in Potsdam lag die mittlere Angebotsmiete bei 13 Euro je Quadratmeter.

Eigentumswohnungen wurden im vergangenen Jahr in Berlin zu einem mittleren Kaufpreis von 5746 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angeboten. Damit waren sie 71 Euro je Quadratmeter günstiger als im Jahr davor. Das entspricht einem Rückgang um 1,2 Prozent, was laut IBB-Bericht als „Stagnation“ gewertet wird. Der minimale Preisrückgang fiel dabei im Neubau deutlicher aus als im Bestand: Neu errichtete Wohneinheiten wurden im Mittel für 8038 Euro je Quadratmeter Wohnfläche inseriert, die Forderungen lagen damit um 4,4 Prozent unter den Preisangeboten des Vorjahres.

Weniger Verkäufe, fallende Preise: Platzt die Immobilienblase in Berlin?

07.03.2024

Die Angebotspreise für Bestandswohnungen lagen mit 5380 Euro je Quadratmeter laut IBB-Bericht „fast auf Vorjahresniveau“. Durch hohe Angebotspreise fielen dabei Wohnungen jüngerer Fertigstellungsjahre sowie sehr kleine Wohneinheiten unter 40 Quadratmetern und sehr große Wohnungen mit 90 Quadratmetern und mehr auf. Der höchste mittlere Kaufpreis wurde bei Wohnungen unter 40 Quadratmetern ab dem Baujahr 2011 mit 8650 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Räumlich entfielen die höchsten Kaufangebote mit Quadratmeterpreisen von mehr als 6000 Euro auf die innerstädtischen Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf. Die niedrigsten Kaufpreise fanden sich in Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Spandau.

QOSHE - Rekordhoch bei Berliner Mieten: Darum sind Singles am stärksten betroffen - Ulrich Paul
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Rekordhoch bei Berliner Mieten: Darum sind Singles am stärksten betroffen

10 1
11.03.2024

Erstmals sind in Berlin im vergangenen Jahr über Internet-Plattformen mehr Eigentumswohnungen als Mietwohnungen angeboten worden. Das geht aus dem Wohnungsmarktbericht 2023 der Investitionsbank Berlin (IBB) hervor, der am Montag präsentiert wurde. Die Zahl der angebotenen Eigentumswohnungen erhöhte sich danach im Vergleich zum Vorjahr um 1.969 auf insgesamt 25.598 Inserate.

Dem gegenüber standen nur rund 24.000 Inserate für Mietwohnungen, das waren rund 2000 Annoncen weniger als im Jahr davor. Während die Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen um 1,2 Prozent leicht sanken, stiegen die mittleren Angebotsmieten der offerierten Mietwohnungen stark an – um 21,2 Prozent.

Freie Mietwohnungen wurden im vergangenen Jahr in Berlin laut IBB-Bericht zu einer mittleren Angebotsmiete von 13,99 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kalt angeboten. Damit lag das Mietniveau bei der Neu- und Wiedervermietung von Wohnungen fast doppelt so hoch wie die ortsübliche Vergleichsmiete. Sie liegt laut Mietspiegel bei 7,16 Euro je Quadratmeter.

Wie sehr die Mieten in Berlin über die vergangenen Jahre gestiegen sind, zeigt ein Langzeit-Vergleich: Von 2014 bis 2023........

© Berliner Zeitung


Get it on Google Play