Der angespannte Mietmarkt in den Großstädten weitet sich zunehmend auf das Umland aus. Weil sich viele Stadtbewohner auf der Suche nach einer neuen Wohnung in den Speckgürtel orientieren, ziehen die Mieten dort mittlerweile stärker an als in den Städten. Das geht aus einer Untersuchung des Internetportals Immoscout24 über die Preisentwicklung im Speckgürtel um die fünf größten Städte Deutschlands hervor.

Im Berliner Umland ziehen die Mieten laut Immoscout am stärksten an. In einem Radius von 31 bis 50 Kilometer um das Berliner Stadtzentrum sind die durchschnittlichen Mietpreise pro Quadratmeter von 11,28 Euro im Januar und Februar 2023 auf 12,64 Euro im Januar und Februar 2024 gestiegen. Das entspricht einem durchschnittlichen Preisanstieg von 12,1 Prozent.

„In keiner anderen Metropole ist im Umland ein so hoher Preisanstieg zu beobachten“, stellt Immoscout fest. Folge für die Wohnungssuchenden: Die durchschnittliche Mietersparnis ist im Umland bis zu 50 Kilometer vom Berliner Stadtzentrum entfernt um fünf Prozent geschrumpft. In diesem Radius liegt auch Potsdam, das den Durchschnittspreis nach oben treibt.

Wohnen: Berliner suchen neues Zuhause immer mehr im Umland

21.03.2024

Berlin: Warum das Umland bei Wohnungssuchenden immer beliebter wird

30.03.2023

In Berlin werden Wohnungen seit Anfang dieses Jahres laut Immoscout im Schnitt für 17,29 Euro je Quadratmeter kalt angeboten. In einer Entfernung von 30 Kilometern vom Berliner Stadtzentrum, werden im Schnitt Mieten von 14,70 Euro je Quadratmeter aufgerufen; im Umkreis von 50 Kilometer verlangen Vermieter 12,64 Euro je Quadratmeter. Wer bereit ist, 75 Kilometer vom Berliner Stadtzentrum entfernt zu wohnen, muss nur noch 9,69 Euro je Quadratmeter aufbringen; in 100 Kilometer Entfernung werden Wohnungen für 8,23 Euro je Quadratmeter angeboten.

•gestern

22.03.2024

gestern

24.03.2024

24.03.2024

In München zeigt sich laut Immoscout im weiteren Umland eine ähnliche Verteuerung wie um Berlin. Im Radius von 76 bis 100 Kilometer von der Innenstadt entfernt, ist der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung innerhalb eines Jahres von 10,14 Euro auf 11,10 Euro gestiegen. Das entspricht einer Verteuerung um 9,5 Prozent. Hier liegen aber auch größere Städte wie Augsburg oder Ingolstadt. Im direkten Stadtbereich Münchens belief sich der Anstieg durchschnittlich auf 4,5 Prozent.

Wer in der Umgebung von Hamburg eine Wohnung sucht, ist laut Immoscout ab einer Entfernung von 15 Kilometern mit stärker gestiegenen Mietpreisen konfrontiert. Dasselbe gilt für Köln. Nur wer seinen Suchbereich stark vergrößert – 76 Kilometer und mehr vom Kölner Stadtzentrum entfernt – kann bei der Miete laut Immoscout etwas mehr sparen als im Jahr 2023.

Anders sieht es in Frankfurt am Main aus, wo zwischen 2023 und 2024 im Stadtbereich die durchschnittlichen Angebotsmieten pro Quadratmeter von 14,96 Euro auf 16,31 Euro gestiegen sind. Im weiteren Umland fällt der Anstieg laut der Untersuchung deutlich geringer aus. Deshalb ist die Ersparnis ab einer Entfernung von 15 Kilometer laut Immoscout auch noch größer als im Vorjahr. Besonders in der Entfernung von 31 bis 50 Kilometern zur Main-Metropole seien die Mietkosten im Vergleich zum Vorjahr noch einmal vier Prozentpunkte erschwinglicher geworden.

„Innerhalb der Großstädte übersteigt die Nachfrage nach Mietwohnungen deutlich das vorhandene Angebot“, sagt Immoscout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. Sie bringt als Alternative zur Wohnung in der Stadt einen Wegzug ins Umland oder den Erwerb von Wohneigentum ins Gespräch. „Neben dem Kauf, ist der Umzug in den Speckgürtel eine Option für die erfolgreiche Suche nach einem neuen Zuhause“, sagt sie. Aber auch hier habe die Nachfrage zugenommen, die Preise stiegen zum Teil noch stärker als in den Städten. Das zeige sich besonders in Hamburg und der näheren Umgebung von Berlin.

QOSHE - So viel Miete lässt sich beim Umzug ins Berliner Umland sparen - Ulrich Paul
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

So viel Miete lässt sich beim Umzug ins Berliner Umland sparen

11 1
26.03.2024

Der angespannte Mietmarkt in den Großstädten weitet sich zunehmend auf das Umland aus. Weil sich viele Stadtbewohner auf der Suche nach einer neuen Wohnung in den Speckgürtel orientieren, ziehen die Mieten dort mittlerweile stärker an als in den Städten. Das geht aus einer Untersuchung des Internetportals Immoscout24 über die Preisentwicklung im Speckgürtel um die fünf größten Städte Deutschlands hervor.

Im Berliner Umland ziehen die Mieten laut Immoscout am stärksten an. In einem Radius von 31 bis 50 Kilometer um das Berliner Stadtzentrum sind die durchschnittlichen Mietpreise pro Quadratmeter von 11,28 Euro im Januar und Februar 2023 auf 12,64 Euro im Januar und Februar 2024 gestiegen. Das entspricht einem durchschnittlichen Preisanstieg von 12,1 Prozent.

„In keiner anderen Metropole ist im Umland ein so hoher Preisanstieg zu beobachten“, stellt Immoscout fest. Folge für die Wohnungssuchenden: Die durchschnittliche Mietersparnis ist im Umland bis zu 50........

© Berliner Zeitung


Get it on Google Play