Kommentar

Lob der einfachen Dinge: Warum sich Basel über seine Weihnachtsstadt freuen soll

Basel tut gut daran, den noch frischen Ruf als europäisch beliebte Weihnachtsstadt zu geniessen. Denn damit macht die sonst so fleissige Wirtschafts- und Politmetropole auch mal mit sinnlichen Dingen erfolgreich auf sich aufmerksam.

Andreas Schwald 05.12.2023, 05.00 Uhr

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Ein gar nicht mal so kleines Juwel in der tristen Dezemberzeit: Der Weihnachtsmarkt ist das Herz der Weihnachtsstadt Basel.

Bild: Roland Schmid

Was, jetzt sind wir auf einmal auch noch Weihnachtsstadt? Tatsächlich: In nur einem Jahrzehnt hat es Basel geschafft, vom tristen vorweihnachtlichen Nonvaleur zum international renommierten Ausflugsziel für europäische Adventsbummler zu werden. Dem gebührt Respekt.

Dass die Baslerinnen und Basler das noch nicht zu einem Teil ihrer lokalen Identität machen konnten, ist auch verständlich. In den Augen der Eingeborenen ist der Weihnachtsmarkt zwar schon etwas schöner und gepflegter geworden und ja, die Innenstadt hat mehr Lichterketten, aber dass der jetzt europaweit so toll sein soll? War der Markt vorher nicht auch schon ganz ok?

Statt Dauerexzellenz auch einfach mal geniessen

Ein Wandel in der Wahrnehmung der eigenen Umgebung, geschweige denn in der Selbstwahrnehmung, braucht Zeit. Die Bemerkung von Sabine Horvath vom Standortmarketing Basel-Stadt, dass der Markt in der Qualität wachsen soll und nicht in der Quantität, kann man so bestätigen: Es sind die feinen Unterschiede, welche die Wiederholungsgefahr eines jeden Besuchs steigern.

Auch wenn die «Basler Weihnacht» geschäftstouristisch keine Baselworld ersetzt – oder ersetzen will –, sie tut der Stadt gut. Sie hellt die in Basel eher trübe Winterzeit auf. Und sie verschafft einen dankbaren Schub fürs Selbstvertrauen: Man darf als Standort neben Industrie und Politik nämlich auch mal in einem ganz einfachen, sinnlichen Bereich obenauf schwingen.

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Dass die Baslerinnen und Basler das noch nicht zu einem Teil ihrer lokalen Identität machen konnten, ist auch verständlich. In den Augen der Eingeborenen ist der Weihnachtsmarkt zwar schon etwas schöner und gepflegter geworden und ja, die Innenstadt hat mehr Lichterketten, aber dass der jetzt europaweit so toll sein soll? War der Markt vorher nicht auch schon ganz ok?

Ein Wandel in der Wahrnehmung der eigenen Umgebung, geschweige denn in der Selbstwahrnehmung, braucht Zeit. Die Bemerkung von Sabine Horvath vom Standortmarketing Basel-Stadt, dass der Markt in der Qualität wachsen soll und nicht in der Quantität, kann man so bestätigen: Es sind die feinen Unterschiede, welche die Wiederholungsgefahr eines jeden Besuchs steigern.

Auch wenn die «Basler Weihnacht» geschäftstouristisch keine Baselworld ersetzt – oder ersetzen will –, sie tut der Stadt gut. Sie hellt die in Basel eher trübe Winterzeit auf. Und sie verschafft einen dankbaren Schub fürs Selbstvertrauen: Man darf als Standort neben Industrie und Politik nämlich auch mal in einem ganz einfachen, sinnlichen Bereich obenauf schwingen.

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05.12.2023

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Lob der einfachen Dinge: Warum sich Basel über seine Weihnachtsstadt freuen soll

Basel tut gut daran, den noch frischen Ruf als europäisch beliebte Weihnachtsstadt zu geniessen. Denn damit macht die sonst so fleissige Wirtschafts- und Politmetropole auch mal mit sinnlichen Dingen erfolgreich auf sich aufmerksam.

Andreas Schwald 05.12.2023, 05.00 Uhr

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Ein gar nicht mal so kleines Juwel in der tristen Dezemberzeit: Der Weihnachtsmarkt ist das Herz der Weihnachtsstadt Basel.

Bild: Roland Schmid

Was, jetzt sind wir auf einmal auch noch Weihnachtsstadt? Tatsächlich: In nur einem Jahrzehnt hat es Basel geschafft, vom tristen vorweihnachtlichen Nonvaleur zum international renommierten Ausflugsziel für europäische Adventsbummler zu werden. Dem gebührt Respekt.

Dass die Baslerinnen und Basler das noch nicht zu einem Teil ihrer lokalen Identität machen konnten, ist auch verständlich. In den Augen........

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