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Keine Ruhe für die St. Jakobshalle

Die St. Jakobshalle ist auch nach der Sanierung für 140 Millionen nur bedingt konkurrenzfähig. Das wird auch so bleiben.

Christian Mensch Jetzt kommentieren 08.04.2024, 16.34 Uhr

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Die grossrätlichen Kommissionen haben recht: Bei der Sanierung der St. Jakobshalle ist einiges schief gelaufen und läuft weiterhin schief. Dafür sind die Kostenüberschreitungen bloss das augenscheinlichste Indiz.

In der Anamnese, wie es dazu hat kommen können, sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier zumindest auf der richtigen Spur: Es geht um die saubere Klärung der Nutzerinteressen. Auf dem Holzpfad befinden sie sich allerdings mit ihrer Diagnose: Hätten die Planer bloss auf die Veranstalter gehört, statt ihre städtebaulichen Visionen zu realisieren, hätten die Fehler vermieden werden können.

Richtig ist vielmehr, dass die Nutzer vor allem Teil des Problems sind. Angefangen damit, dass es den Nutzer nicht gibt: Veranstalter von Sportevents, von Generalversammlungen, von Konzerten, von Ausstellungen oder von Kongressen haben völlig unterschiedliche Bedürfnisse. Und dann sollte die St. Jakobshalle auch noch dem Breitensport dienen. Wer meint, all diese Bedürfnisse unter einem Hallendach bündeln zu müssen, darf sich nicht wundern, wenn sich die Kosten verselbständigen.

Die Planer haben eher zu viel auf die Nutzer gehört: Sie haben sich von ihnen eine Halle mit über 12'000 Plätzen für grosse Konzerte aufschwatzen lassen, für die es keinen Markt gibt. Von dieser Illusion müssen sich in Basel alle verabschieden. Die grossrätlichen Kommissionen haben es verpasst, damit anzufangen.

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Fehlplanungen bei der St. Jakobshalle: Dumm gelaufen oder Methode?

Christian Mensch 21.07.2022

Die St. Jakobshalle ist auch nach der Sanierung für 140 Millionen nur bedingt konkurrenzfähig. Das wird auch so bleiben.

Die grossrätlichen Kommissionen haben recht: Bei der Sanierung der St. Jakobshalle ist einiges schief gelaufen und läuft weiterhin schief. Dafür sind die Kostenüberschreitungen bloss das augenscheinlichste Indiz.

In der Anamnese, wie es dazu hat kommen können, sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier zumindest auf der richtigen Spur: Es geht um die saubere Klärung der Nutzerinteressen. Auf dem Holzpfad befinden sie sich allerdings mit ihrer Diagnose: Hätten die Planer bloss auf die Veranstalter gehört, statt ihre städtebaulichen Visionen zu realisieren, hätten die Fehler vermieden werden können.

Richtig ist vielmehr, dass die Nutzer vor allem Teil des Problems sind. Angefangen damit, dass es den Nutzer nicht gibt: Veranstalter von Sportevents, von Generalversammlungen, von Konzerten, von Ausstellungen oder von Kongressen haben völlig unterschiedliche Bedürfnisse. Und dann sollte die St. Jakobshalle auch noch dem Breitensport dienen. Wer meint, all diese Bedürfnisse unter einem Hallendach bündeln zu müssen, darf sich nicht wundern, wenn sich die Kosten verselbständigen.

Die Planer haben eher zu viel auf die Nutzer gehört: Sie haben sich von ihnen eine Halle mit über 12'000 Plätzen für grosse Konzerte aufschwatzen lassen, für die es keinen Markt gibt. Von dieser Illusion müssen sich in Basel alle verabschieden. Die grossrätlichen Kommissionen haben es verpasst, damit anzufangen.

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Keine Ruhe für die St. Jakobshalle

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08.04.2024

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Keine Ruhe für die St. Jakobshalle

Die St. Jakobshalle ist auch nach der Sanierung für 140 Millionen nur bedingt konkurrenzfähig. Das wird auch so bleiben.

Christian Mensch Jetzt kommentieren 08.04.2024, 16.34 Uhr

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Die grossrätlichen Kommissionen haben recht: Bei der Sanierung der St. Jakobshalle ist einiges schief gelaufen und läuft weiterhin schief. Dafür sind die Kostenüberschreitungen bloss das augenscheinlichste Indiz.

In der Anamnese, wie es dazu hat kommen können, sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier zumindest auf der richtigen Spur: Es geht um die saubere Klärung der Nutzerinteressen. Auf dem Holzpfad befinden sie sich allerdings mit ihrer Diagnose: Hätten die Planer bloss auf die Veranstalter gehört, statt ihre städtebaulichen Visionen zu realisieren, hätten die Fehler vermieden werden können.

Richtig ist vielmehr, dass die Nutzer vor allem Teil des Problems sind. Angefangen damit, dass es den Nutzer nicht........

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