Medien

Leiden für den Journalismus

Nach den Berner Medientagen gibt es nun auch einen Basler Medientage. Was daraus zu lernen ist.

Christian Mensch 09.03.2024, 05.52 Uhr

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Basel ist medial eine privilegierte Stadt. Sie hat zwei Tageszeitungen, Lokal- und SRF-Radio, Regional-TV und verschiedene Onlinemedien. Basel ist auch kulturell eine privilegierte Stadt. Sie hat Museen mit Weltruf und Kulturausgaben pro Kopf im Maximalbereich. Doch jede Vielfalt und Qualität ist bloss eine relative und schützt vor Jammern nicht.

So geschehen am 1. Basler Medientag, zu dem diese Woche 120 Personen strömten. Einberufen von Stiftungen, die vom doppelten Axiom ausgehen, die Situation von Medienschaffenden sei unerträglich und Gelder aus Stiftungs- und/oder Staatskassen wären Balsam auf ihre geschundenen Seelen. Doch statt dankbar-demütig die ausgestreckte Hand zu ergreifen, erklärten die aufgebotenen Redaktionsleiter: So schlimm stehe es gar nicht um den Journalismus in dieser Stadt.

Es hätte nun die Möglichkeit gegeben, dieser unterschiedlichen Wahrnehmung auf den Grund zu gehen. Doch die wohlmeinende Gemeinde der Medien-Besorgten, die zu einem guten Teil aus Kulturschaffenden besteht, fand zum schnellen Urteil, die Medienschaffenden seien einfach nicht ehrlich. Dies hat für sie den schönen Vorteil, die vorgefasste Meinung nicht auf den Prüfstand stellen zu müssen.

So bleibt der Basler Medientag über Basel hinaus ein Lehrstück, wie das Leiden an und für den Journalismus leicht zum Selbstzweck degeneriert.

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Es hätte nun die Möglichkeit gegeben, dieser unterschiedlichen Wahrnehmung auf den Grund zu gehen. Doch die wohlmeinende Gemeinde der Medien-Besorgten, die zu einem guten Teil aus Kulturschaffenden besteht, fand zum schnellen Urteil, die Medienschaffenden seien einfach nicht ehrlich. Dies hat für sie den schönen Vorteil, die vorgefasste Meinung nicht auf den Prüfstand stellen zu müssen.

So bleibt der Basler Medientag über Basel hinaus ein Lehrstück, wie das Leiden an und für den Journalismus leicht zum Selbstzweck degeneriert.

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Christian Mensch 09.03.2024, 05.52 Uhr

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Basel ist medial eine privilegierte Stadt. Sie hat zwei Tageszeitungen, Lokal- und SRF-Radio, Regional-TV und verschiedene Onlinemedien. Basel ist auch kulturell eine privilegierte Stadt. Sie hat Museen mit Weltruf und Kulturausgaben pro Kopf im Maximalbereich. Doch jede Vielfalt und Qualität ist bloss eine relative und schützt vor Jammern nicht.

So geschehen am 1. Basler Medientag, zu dem diese Woche 120 Personen strömten. Einberufen von Stiftungen, die vom doppelten Axiom ausgehen, die Situation von Medienschaffenden sei unerträglich und Gelder aus Stiftungs- und/oder........

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