Mein Leben im Dreiland

Ewig für Post von Weil nach Basel

Am diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Weil am Rhein war niemand aus Basel da. Das lag auch daran, dass die am 5. Dezember 2023 verschickten Einladungen erst am 10. Januar ankamen.

Peter Schenk 24.01.2024, 05.00 Uhr

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Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim diesjährigen Neujahrsempfang von Weil am Rhein.

Bild: Peter Schenk (12. 1. 2024)

Am Freitagabend, 12. Januar, war ich beim alljährlichen Neujahrsempfang von Weil am Rhein zugegen. Es war der letzte des abtretenden Oberbürgermeisters Wolfgang Dietz. Ich gehe immer gerne dorthin, weil der dem offiziellen Programm folgende Apéro eine gute Gelegenheit ist, Kontakte zu pflegen.

Mit jemandem aus Basel konnte ich diesmal nicht reden. Dietz hatte am Anfang seiner Rede darauf hingewiesen, dass Basel nicht vertreten sei. Grund dafür sei die Post. So hatte ihm der Basler Grossratspräsident berichtet, dass seine Einladung erst am 10. Januar angekommen sei. Das ist sehr kurzfristig, um sich für einen Empfang freizuhalten. Kommt hinzu, dass am gleichen Vormittag in Basel der wichtige Neujahrsempfang des Gewerbeverbands stattfand.

20 Einladungen nach Basel verschickt, aber niemand da

In der Vergangenheit hatten zwei Empfänge am gleichen Tag allerdings nie dazu geführt, dass niemand aus Basel in Weil war. Laut Dietz wurden 20 Einladungen verschickt, und normalerweise seien auch immer um die 20 Personen aus Basel da.

Vertreten waren die Elsässer Nachbarn. Auch hier gab es allerdings Merkwürdigkeiten bei den Einladungen. Laut Jean-Marc Deichtmann, Maire von Huningue, sei seine am 21. Dezember auf der Mairie angekommen. Wie diejenigen nach Basel waren sie am 5. Dezember verschickt worden – immer noch ziemlich lange dafür, dass Huningue, zwar getrennt vom Rhein, über die Dreiländerbrücke jedoch lediglich wenige hundert Meter von Weil entfernt liegt. Aufgefallen ist Deichtmann, dass die Post aus Weil in Innsbruck, also in Österreich, abgestempelt war.

Gründe wegen Konkurs nicht mehr festzustellen

Die Recherche, warum das so war und weshalb die Briefe nach Basel so lange brauchten, gestaltete sich schwierig. Die Schweizer Post verwies auf Deutschland, dort ist die Post schon lange privatisiert und läuft unter dem Namen DHL. Weil aber verschickte seine Briefe über den privaten Dienstleister Arriva, der allerdings Ende 2023 pleite ging. Laut dem Konkursverwalter lassen sich deshalb die Fragen zu den Gründen der langen Laufzeit nicht mehr beantworten.

Meine Einladung für den Empfang ist übrigens bis Dienstag, 23. Januar, nicht auf der Redaktion angekommen.

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Am Freitagabend, 12. Januar, war ich beim alljährlichen Neujahrsempfang von Weil am Rhein zugegen. Es war der letzte des abtretenden Oberbürgermeisters Wolfgang Dietz. Ich gehe immer gerne dorthin, weil der dem offiziellen Programm folgende Apéro eine gute Gelegenheit ist, Kontakte zu pflegen.

Mit jemandem aus Basel konnte ich diesmal nicht reden. Dietz hatte am Anfang seiner Rede darauf hingewiesen, dass Basel nicht vertreten sei. Grund dafür sei die Post. So hatte ihm der Basler Grossratspräsident berichtet, dass seine Einladung erst am 10. Januar angekommen sei. Das ist sehr kurzfristig, um sich für einen Empfang freizuhalten. Kommt hinzu, dass am gleichen Vormittag in Basel der wichtige Neujahrsempfang des Gewerbeverbands stattfand.

In der Vergangenheit hatten zwei Empfänge am gleichen Tag allerdings nie dazu geführt, dass niemand aus Basel in Weil war. Laut Dietz wurden 20 Einladungen verschickt, und normalerweise seien auch immer um die 20 Personen aus Basel da.

Vertreten waren die Elsässer Nachbarn. Auch hier gab es allerdings Merkwürdigkeiten bei den Einladungen. Laut Jean-Marc Deichtmann, Maire von Huningue, sei seine am 21. Dezember auf der Mairie angekommen. Wie diejenigen nach Basel waren sie am 5. Dezember verschickt worden – immer noch ziemlich lange dafür, dass Huningue, zwar getrennt vom Rhein, über die Dreiländerbrücke jedoch lediglich wenige hundert Meter von Weil entfernt liegt. Aufgefallen ist Deichtmann, dass die Post aus Weil in Innsbruck, also in Österreich, abgestempelt war.

Die Recherche, warum das so war und weshalb die Briefe nach Basel so lange brauchten, gestaltete sich schwierig. Die Schweizer Post verwies auf Deutschland, dort ist die Post schon lange privatisiert und läuft unter dem Namen DHL. Weil aber verschickte seine Briefe über den privaten Dienstleister Arriva, der allerdings Ende 2023 pleite ging. Laut dem Konkursverwalter lassen sich deshalb die Fragen zu den Gründen der langen Laufzeit nicht mehr beantworten.

Meine Einladung für den Empfang ist übrigens bis Dienstag, 23. Januar, nicht auf der Redaktion angekommen.

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24.01.2024

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Am diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Weil am Rhein war niemand aus Basel da. Das lag auch daran, dass die am 5. Dezember 2023 verschickten Einladungen erst am 10. Januar ankamen.

Peter Schenk 24.01.2024, 05.00 Uhr

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Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim diesjährigen Neujahrsempfang von Weil am Rhein.

Bild: Peter Schenk (12. 1. 2024)

Am Freitagabend, 12. Januar, war ich beim alljährlichen Neujahrsempfang von Weil am Rhein zugegen. Es war der letzte des abtretenden Oberbürgermeisters Wolfgang Dietz. Ich gehe immer gerne dorthin, weil der dem offiziellen Programm folgende Apéro eine gute Gelegenheit ist, Kontakte zu pflegen.

Mit jemandem aus Basel konnte ich diesmal nicht reden. Dietz hatte am Anfang seiner Rede darauf hingewiesen, dass Basel nicht vertreten sei. Grund dafür sei die Post. So hatte ihm der Basler Grossratspräsident berichtet, dass seine Einladung erst am 10. Januar angekommen sei. Das ist sehr kurzfristig, um sich für einen Empfang freizuhalten. Kommt hinzu, dass am gleichen Vormittag in Basel der wichtige Neujahrsempfang des Gewerbeverbands stattfand.

20 Einladungen nach Basel verschickt, aber niemand da

In der Vergangenheit hatten........

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