Im Treptower Ortsteil Bohnsdorf hat die Polizei offenbar ein riesiges Drogenlabor ausgehoben. Wie ein Polizeisprecher am Freitag bestätigte, hatten Anwohner bereits am Dienstag die Berliner Feuerwehr zum Dorfplatz alarmiert, weil sie starken Ammoniak-Geruch wahrgenommen hatten.

Die Feuerwehr kam mit Analysegeräten und stellte tatsächlich Ammoniak-Verbindungen in einer Lagerhalle und mehrere tausend Liter Chemikalien fest, die in offenen Behältern lagerten. Die Feuerwehrleute alarmierten die Polizei. Kriminaltechniker der Analytischen Taskforce rückten daraufhin mit einem mobilen Labor an. „Unter anderem stellten sie hochgefährliche Säuren fest“, sagte ein Polizeisprecher. „In einer Lagerhalle wurden zudem etwa 1200 Liter einer chemischen Droge gefunden.“

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Bei der Droge handelt es sich um die Substanz Clophedron, die als 3-CMC bekannt ist. Das ist eine relativ neue Droge, die erst seit kurzem unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. 3-CMC wird von Drogenexperten als „stimulierend, aufputschend, angstlösend, enthemmend, leicht euphorisierend, konzentrations- und leistungssteigernd sowie libidosteigernd“ beschrieben. Bei ihr bestehe die Gefahr von Hirnschäden und Kreislauf-Problemen.

Die Höhe der Konzentration und der Marktwert der sichergestellten Droge sollen jetzt in der Kriminaltechnik des Berliner Landeskriminalamtes untersucht werden.


Wir müssen die Situation genauer erkunden und haben Spezialkräfte für Gefahrstoffe von @polizeiberlin und @Berliner_Fw alarmiert. Personen sind derzeit nicht in Gefahr. Die Straße #Dorfplatz ist zwischen Glienicker Straße und Buntzelstraße gesperrt @VIZ_Berlin.
Update folgt … pic.twitter.com/ZFnjNOMb4x

Auch am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag waren die Chemiker der Kriminaltechnik auf dem weiträumigen Gelände im Einsatz, auf dem sich neben einem Autoplatz auch mehrere Hallen befinden. „Bislang sind wir noch immer damit beschäftigt, Gefahrenabwehr zu betreiben und die Chemikalien zu sichern“, sagte der Polizeisprecher. Die Chemikalien würden umgepumpt in sichere verschließbare Behälter.

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Der Abtransport gestalte sich schwierig, weil dafür Spezialfirmen geholt werden müssten. Die Ermittler und Feuerwehrleute müssen das Gelände und die Hallen mit Vollschutz-Anzügen betreten. Die Polizei geht davon aus, dass der Einsatz deshalb bis in die kommende Woche andauern wird, zumal es sich um ein riesiges Gelände handele. Polizisten bewachen das Gelände seit Dienstag Tag und Nacht. Ein angrenzendes Hotel wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Tatverdächtige konnte die Polizei noch nicht ermitteln. Zudem sei unklar, wer für das parzellierte Gelände verantwortlich ist, hieß es.

Das Gewerbegebiet liegt inmitten eines Einfamilienhaus-Gebietes gegenüber dem Dorfanger. Schon länger beschweren sich Anwohner des Dorfplatzes, dass das Gelände verwahrlost und vermüllt ist. Das Ordnungsamt des Bezirks Treptow-Köpenick sei trotz mehrerer Beschwerden bislang untätig geblieben. Seit 2013 soll der Zustand dem Ordnungsamt bekannt sein. Ordnungsbehördliche Verfahren wurden jedoch wegen fehlenden Personals eingestellt.

Nach Angaben von Anwohnern fuhren ständig Autos und Transporter mit moldawischen Kennzeichen auf das Gelände. Zeugen beobachteten, wie aus den Autos wiederholt Zehn-Liter-Kanister ausgeladen worden seien.

QOSHE - Berliner Polizei hebt riesiges illegales Drogenlabor in Bohnsdorf aus - Andreas Kopietz
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Berliner Polizei hebt riesiges illegales Drogenlabor in Bohnsdorf aus

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05.04.2024

Im Treptower Ortsteil Bohnsdorf hat die Polizei offenbar ein riesiges Drogenlabor ausgehoben. Wie ein Polizeisprecher am Freitag bestätigte, hatten Anwohner bereits am Dienstag die Berliner Feuerwehr zum Dorfplatz alarmiert, weil sie starken Ammoniak-Geruch wahrgenommen hatten.

Die Feuerwehr kam mit Analysegeräten und stellte tatsächlich Ammoniak-Verbindungen in einer Lagerhalle und mehrere tausend Liter Chemikalien fest, die in offenen Behältern lagerten. Die Feuerwehrleute alarmierten die Polizei. Kriminaltechniker der Analytischen Taskforce rückten daraufhin mit einem mobilen Labor an. „Unter anderem stellten sie hochgefährliche Säuren fest“, sagte ein Polizeisprecher. „In einer Lagerhalle wurden zudem etwa 1200 Liter einer chemischen Droge gefunden.“

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