Dass Bundeskanzler Olaf Scholz in der deutschen Bevölkerung unbeliebt ist, ist nichts Neues. Bereits im Dezember 2023 waren bei einer Befragung des ARD-Deutschlandtrends nur noch etwa 20 Prozent von der Arbeit des Kanzlers überzeugt. Ähnliches berichtet nun auch die New York Times: In einem Unbeliebtheits-Ranking westlicher Staatsoberhäupter und Regierungschefs landet Olaf Scholz dort ganz oben.

73 Prozent der Befragten seien unzufrieden mit dem Kanzler, zeigt eine Grafik der Zeitung unter Berufung auf Daten des amerikanischen Business-Intelligence-Unternehmens Morning Consult, das regelmäßig Online-Befragungen zu der Beliebtheit verschiedener Staatsoberhäupter und Regierungschefs durchführt. Damit liegt Scholz noch vor Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (71 Prozent), Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol (70 Prozent) und Japans Premierminister Fumio Kishida (70 Prozent). Großbritanniens Premier Rishi Sunak kommt auf 66 Prozent, Kanadas Premier Justin Trudeau auf 59 Prozent.

Der Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, schneidet mit 54 Prozent vergleichsweise gut ab, die besten, weil niedrigsten Unbeliebtheitswerte erreicht Belgiens Premierminister Alexander De Croo mit 46 Prozent.

Scholz sieht trotz Umfragen gute Ausgangslage für SPD

28.03.2024

Die New York Times identifiziert vier Gründe für die weit verbreitete Unzufriedenheit westlicher Wähler mit ihren Staatsoberhäuptern und Regierungschefs. Da sei zum einen die Inflation, die auch durch den Ukraine-Krieg in einigen Ländern besonders stark ausfalle und seit Jahren für steigende Preise sorgt. In Deutschland sind laut Verbraucherzentrale beispielsweise die Preise für Lebensmittel zwischen Juni 2021 und Februar 2024 im Durchschnitt um 29 Prozent gestiegen.

Der zweite große Konfliktbereich ist die Einwanderung. Besonders illegale Immigration verstärke einen Eindruck von „Chaos und Gesetzlosigkeit“, so die New York Times. Das führe zu Unzufriedenheit mit den Staatsoberhäuptern und Regierungschefs sowie zu mehr Unterstützung für rechte Parteien.

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31.03.2024

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Als weitere Gründe nennt die Zeitung die steigende Konzentration von Reichtum bei wenigen Unternehmen und Einzelpersonen, die zu einem Vertrauensverlust in die Eliten führe, sowie eine Art „Müdigkeit“ der Wähler mit Parteien, die schon lange an der Macht sind. Als Beispiel werden die Demokraten in den USA genannt, die in elf der letzten 15 Jahre das Weiße Haus kontrollierten. Auch hier steche Bundeskanzler Scholz jedoch hervor – denn er sei unbeliebt, obwohl er erst seit etwa zwei Jahren im Amt ist.

QOSHE - New York Times: Olaf Scholz ist unbeliebtester Regierungschef der westlichen Welt - Anika Schlünz
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New York Times: Olaf Scholz ist unbeliebtester Regierungschef der westlichen Welt

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03.04.2024

Dass Bundeskanzler Olaf Scholz in der deutschen Bevölkerung unbeliebt ist, ist nichts Neues. Bereits im Dezember 2023 waren bei einer Befragung des ARD-Deutschlandtrends nur noch etwa 20 Prozent von der Arbeit des Kanzlers überzeugt. Ähnliches berichtet nun auch die New York Times: In einem Unbeliebtheits-Ranking westlicher Staatsoberhäupter und Regierungschefs landet Olaf Scholz dort ganz oben.

73 Prozent der Befragten seien unzufrieden mit dem Kanzler, zeigt eine Grafik der Zeitung unter Berufung auf Daten des amerikanischen Business-Intelligence-Unternehmens Morning Consult, das regelmäßig Online-Befragungen zu der Beliebtheit........

© Berliner Zeitung


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