Die Krokusse blühen, die Buchhandlungen dekorieren ihre Schaufenster mit den ersten Frühjahrstiteln. Doch das Land wird von Debatten und Demonstrationen geschüttelt. Fragen wir die Autorin und Literaturübersetzerin Juliane Ziese, Inhaberin der Buchhandlung Lyrigma: Welche Bücher empfehlen Sie für diese Zeiten?

Juliane Ziese: Ich glaube, was in schwierigen Zeiten hilft, ist Lachen. Da fällt mir in der zeitgenössischen deutschsprachigen Lyrik für Erwachsene leider nicht viel ein. Einzig und spontan: Uta Köbernick, „Das Glück steht mir nicht im Weg“, 2022 erschienen beim Schweizer Verlag edition merkwürdig. Es macht Spaß, ihre Texte zu lesen. Ansonsten denke ich bei dem Thema eher an Lyriker wie Ringelnatz und Kästner, Gernhardt und Jandl.

Bei der Poesie für Kinder gibt es mehr Auswahl, wenn man lachen möchte. Da ich selbst Lyrik-Workshops gebe, also an Schulen gehe und mit Kindern Gedichte schreibe, aber auch lese, sehe ich, wie empfänglich Kinder für Lyrik sind. Sie lieben das Spiel mit Worten, Reime natürlich und die Freiheit, sprachlich alles zu dürfen, sich auszuprobieren ohne beurteilt, benotet zu werden. Da entstehen die schönsten Wortschöpfungen, die erstaunlichsten Gedanken und witzigsten Verse.

Empfehlen möchte ich hier „Ein Nilpferd steckt im Leuchtturm fest“ aus dem Mixtvision-Verlag. Es enthält großartige Gedichte von Ulrike Almut Sandig, Tanja Dückers, Michael Augustin, Heinz Janisch, Mathias Jeschke und Arne Rautenberg. Zudem ist fast jedem Gedicht eine Illustration beigestellt, zum Beispiel von Nadia Budde, Julia Friese, Regina Kehn und Michael Roher. Eine Schatzkiste an Wortspiel und Bild!

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28.02.2024

Am 21. März, zum Welttag der Poesie, kommen die neuen Lyrik-Empfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett, des Hauses für Poesie und des Deutschen Literaturfonds heraus. 2024 sind erstmals auch Empfehlungen für Kinder dabei, was mich sehr freut.

Ausgezeichnete Buchhandlung in Schöneberg: Frau Hacker, was empfehlen Sie?

28.01.2024

Dana Vowinckel: Das Misstrauen gegenüber Juden in Deutschland ist mir leider vertraut

14.01.2024

Im Lyrigma wird es am Abend des 21.3. um 19 Uhr eine Lesung mit Fenja Schlegel und Laura Marleen Kempert geben – zwei junge poetische Neuentdeckungen, auf die wir uns sehr freuen! Fenja Schlegel liest aus ihrem Lyrikband „Ein Tanz auf besondere Weise“, 2023 erschienen im Geest-Verlag. Laura Marleen Kempert liest aus noch unveröffentlichten Gedichten. Begleitet werden die beiden Lyrikerinnen von Paula Römelt am Cello. Um Voranmeldungen wird gebeten.

Lyrigma, Steinmetzstraße 40, Tel. 030 64460199