Rohini Devasher wurde am Donnerstag zur „Artist of the Year“ der Sammlung Deutsche Bank gekürt. Die 1978 in Indien geborene Künstlerin studierte Malerei und Grafik und lebt in Delhi. In ihrer vielschichtigen künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit den Überschneidungen von Naturwissenschaft, Kunst und Philosophie.

Erstmals hat die Kunsthistorikerin Stephanie Rosenthal, Direktorin des Guggenheim Abu Dhabi Project und bis 2023 Direktorin des Berliner Gropius-Baus, Ausstellungshaus der Berliner Festspiele, drei Künstlerinnen vorgeschlagen, von denen Rohini Devasher die Preis-Auslober am meisten überzeugte. Ihre Projekte entstehen häufig in Zusammenarbeit mit Forscherteams in wissenschaftlichen Institutionen wie dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) oder dem CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung. Sie verbindet wissenschaftliche Experimente und Erkenntnisse, die sich mit physikalischen Phänomenen der Wahrnehmung auseinandersetzen, zu Bild-Installationen.

Mit ihrem forschungsbasierten Ansatz schafft sie komplexe Erzählungen, die sich mit den Dringlichkeiten unseres täglichen Lebens befassen. Vor allem nutzt sie das Medium Zeichnung, so will sie für die Betrachter einen bewussten, kontemplativen Raum inmitten des digitalen Lärms herstellen. Jüngstes Beispiel dafür ist Devashers faszinierender 4-Kanal-Film „One Hundred Thousand Suns“ (2023). Die Arbeit bezieht sich auf über 100.000 Porträts der Sonne, die seit über einem Jahrhundert im Sonnenobservatorium von Kodaikanal in Indien gemacht wurden.

Mit der alljährlichen Auszeichnung „Artist of the Year“ ehrt das Kunstförder-Gremium der Deutschen Bank seit Jahren vielversprechende Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, die ein künstlerisch wie gesellschaftlich relevantes Werk geschaffen haben. Dieses muss zudem in die beiden Hauptsammelgebiete der DB-Kollektionen passen, und das sind vor allem Arbeiten auf Papier sowie Fotografie. Mit der Auszeichnung sind zumeist größere Ausstellungen verbunden, die auch in Frankfurt am Main und im Berliner Palais Populaire zu sehen sind.

20.02.2024

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QOSHE - Die Inderin Rohini Devasher ist „Künstlerin des Jahres“ der Deutschen Bank - Ingeborg Ruthe
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Die Inderin Rohini Devasher ist „Künstlerin des Jahres“ der Deutschen Bank

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22.02.2024

Rohini Devasher wurde am Donnerstag zur „Artist of the Year“ der Sammlung Deutsche Bank gekürt. Die 1978 in Indien geborene Künstlerin studierte Malerei und Grafik und lebt in Delhi. In ihrer vielschichtigen künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit den Überschneidungen von Naturwissenschaft, Kunst und Philosophie.

Erstmals hat die Kunsthistorikerin Stephanie Rosenthal, Direktorin des Guggenheim Abu Dhabi Project und bis 2023 Direktorin des Berliner Gropius-Baus, Ausstellungshaus der Berliner........

© Berliner Zeitung


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