Große Lkw-Demo in Berlin: Hier kommt es zu Sperrungen und Stau

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Protestierender Mittelstand: Jetzt kommt die nächste Sternfahrt nach Berlin

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16.01.2024

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Fünf Leute an einem Feuerkorb sind mit ihren 7,5 und 12-Tonnern aus Oschatz (Sachsen) gekommen. Im normalen Leben transportieren sie Reifen. Die Woche haben sie schon vorgearbeitet, um heute hier sein zu können. „Es sind die Spritpreise und alle anderen Kosten, die uns hertreiben“, sagen sie. „Ab Juni kommt die Maut dazu, die wir für unsere kleineren Lkw bezahlen müssen“, sagt einer von ihnen. „Wie wir das machen sollen, wissen wir noch nicht“, sagt einer der Männer. „Was bleibt, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.“ Bleiben werden sie bis Samstag.

Offenbar kommen immer mehr Menschen am Brandenburger Tor an. Wie unser Reporter berichtet, stehen die Laster, vier nebeneinander, vom Sowjetischen Ehrenmal bis zum Großen Stern. Es dürften mittlerweile mehr als 400 sein.

Auf die Medien ist man hier nicht gut zu sprechen. Ein Fuhrunternehmer, der an einem Lagerfeuer sitzt, ist heute Morgen mit seinen Kollegen in drei Lastwagen in Süddeutschland losgefahren. Er sagt: Wegen der gestiegenen Maut würden mehrere Tausend Euro im Monat mehr zu zahlen sein. „Die CO2-Steuer auf den Sprit kam jetzt noch dazu. Alles ist teurer geworden. Ich weiß nicht mehr, wie ich meine Leute bezahlen soll! Ich kenne Kollegen, die wollen solange hier bleiben, bis diese Ampel weg ist.“

Die Transparente an den Hunderten Trucks auf der Straße des 17. Juni äußern ihren Unmut über die Ampel-Regierung. Zu lesen ist unter anderem: „Das Fass ist voll! Uns reichts! Schluss mit der Ampel! “ Oder:„ Dank der Ampel gehen die deutschen Spediteure in die Insolvenz.“

Ein paar Bilder von der Straße des 17. Juni in Berlin #Unternehmerprotest pic.twitter.com/xmVFQNkqlx

Wie schon in der Nacht zum Montag herrscht auf der Straße des 17. Juni fast Volksfeststimmung. Mehrere hundert Trucks dürften sich inzwischen eingefunden haben. Die Menschen haben Stehtische aufgebaut. Es gibt Bier und Bratwurst, man wärmt sich an Feuerschalen. Ein Sänger mit Mikrofon und Gitarre unterhält die Anwesenden. Immer wieder mal gibt es ein Hupkonzert

Auf der Straße des 17. Juni gibt es gerade eine Lastwagen-Ausstellung. #unternehmerproteste pic.twitter.com/UgDJrzuqGi

Der Kritik der Demo-Teilnehmer richtet sich vor allem gegen die Bundesregierung. Die Sprüche und Symbole auf den Lkw lassen darauf schließen, dass Baerbock, Habeck und Scholz hier gemeint sind. Unserer Reporterin werden keine Fragen beantwortet.

Im Regierungsviertel befinden sich derweil Hunderte Lkw. Die Polizei geht von etwa 400 aus. Die Mahnwache hat pünktlich angefangen. Die meisten Lkw sind aktuell noch vor dem Brandenburger Tor. Angemeldet ist die Mahnwache allerdings vor dem Bundestag.

Die Mahnwache der Transport-Branche wurde nun auf 18 Uhr gelegt. In der Heinrich-von-Gagern-Straße wollen sich Hunderte Lkw direkt vor dem Bundestag versammeln, so eine Polizeisprecherin. Vermutlich bleiben sie bis zum nächsten Morgen stehen.

Der Zustrom an Demonstranten geht weiter und ist noch nicht abgeschlossen. Nach Angaben der Polizei befinden sich aktuell 380 Laster, 120 Autos, 40 Traktoren sowie 350 Teilnehmer am Brandenburger Tor

Immer mehr Menschen versammeln sich am Brandenburger Tor. Grills werden aufgebaut, wie auf X zu sehen ist. Handwerker und Spediteure rüsten sich für den Protest.

Jetzt sind Handwerker und Spediteure bei den Bauern mit dabei! #b1801 #Bauernproteste #Bauern pic.twitter.com/3p8KSMypMT

Die Zahl der Lkw, die am Brandenburger Tor ankommen, steigt weiter. Inzwischen sind es über 100. Von den Bauernprotesten harren dort noch einige Landwirte in ihren Traktoren aus. Wie eine Sprecherin sagte, sind etwa 300 Polizisten im Einsatz, um die Demo abzusichern.

Etliche Laster sind auf dem Weg nach Berlin. Über 100 Laster und 100 Autos befinden sich schon am Brandenburger Tor, wie eine Polizeisprecherin der Berliner Zeitung sagte. Dort soll um 16 Uhr eine Mahnwache beginnen.

Die angekündigten Verkehrsstörungen aufgrund der Lkw-Sternfahrt nach Berlin bleiben am Donnerstagmittag noch aus. Die VIZ teilte auf X mit, dass die Lage noch ruhig sei. Derzeit ist lediglich die Straße des 17. Juni in beide Richtungen zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern gesperrt. Zur Kundgebung um 16 Uhr könnte es voller werden.

Noch immer gibt es kaum Verkehrsstörungen aufgrund der LKW-#Demonstration (Beginn 16:00 Uhr). Aktuell ist die Straße des 17. Juni in beiden Richtungen zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern #gesperrt.

Noch gibt es keine größeren Verkehrsstörungen im Zusammenhang mit der Lkw-Demonstration in Berlin, wie die VIZ am Donnerstagvormittag auf X mitteilte. Auf der Oranienburger Chaussee in Frohnau bildet sich jedoch bereits ein Fahrzeugkorso zur Straße des 17. Juni in Tiergarten. Einige Bus-Linien in der Innenstadt sind derzeit teilweise unterbrochen.

Demo: Die #100_BVG die Busse fahren nicht zwischen S+U Brandenburger Tor und S+U Zoologischer Garten. Die #106_BVG fährt nicht zwischen An der Urania und U Seestr.. Die #187_BVG verkehrt nicht zwischen An der Urania und U Turmstr.. #BVG

Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf X mitteilten, fahren die Busse der Linie 100 nicht zwischen S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor und Zoologischer Garten. Die Linie 106 fährt nicht zwischen An der Urania und U-Bahnhof Seestraße und die 187 verkehrt nicht zwischen An der Urania und U-Bahnhof Turmstraße.

Landwirte und Spediteure haben am Donnerstagmorgen mehrere Zufahrten zur A15 blockiert. Bis auf die Zufahrt Bademeusel seien alle Zufahrten zwischen der polnischen Grenze und dem Dreieck Spreewald versperrt, teilte die Polizei mit.

Etwa 1500 Lkw werden am Donnerstag und Freitag zu einer Großkundgebung in Berlin-Tiergarten erwartet. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) warnt vor möglichen Verkehrseinschränkungen aufgrund der angekündigten Kundgebung von Donnerstag ab 12 Uhr bis Freitagabend. Die Lkw-Fahrer fahren „jeweils einzeln zum Sammelort der Kundgebung“, teilte die VIZ am Dienstag mit.

Mit Verkehrseinschränkungen sei aufgrund der hohen Zahl der erwarteten Lastwagen schon ab Donnerstagmorgen zu rechnen. „Verkehrsteilnehmende fahren bitte entsprechend aufmerksam“, warnte die VIZ. Es werde außerdem erwartet, dass während der Kundgebungszeit zusätzlich auch die John-Foster-Dulles-Allee sowie der Spreeweg für den Autoverkehr gesperrt ist.

Abhängig von der Anzahl an LKW kann es in #Tiergarten und #Charlottenburg zu folgenden Sperrungen kommen:
· Straße des 17. Juni zw. Platz des 18. März und Ernst-Reuter-Platz
· Bismarckstraße zw. Kaiser-Friedrich-Str. und Ernst-Reuter-Platz
· Hofjägerallee/Klingelhöferstraße zw.… pic.twitter.com/gyCC33F6mY

(mit dpa)

QOSHE - LIVELkw-Sternfahrt nach Berlin: Mahnwache mit 400 Lastern auf der Straße des 17. Juni - Jule Damaske
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LIVELkw-Sternfahrt nach Berlin: Mahnwache mit 400 Lastern auf der Straße des 17. Juni

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18.01.2024

Große Lkw-Demo in Berlin: Hier kommt es zu Sperrungen und Stau

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Protestierender Mittelstand: Jetzt kommt die nächste Sternfahrt nach Berlin

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Fünf Leute an einem Feuerkorb sind mit ihren 7,5 und 12-Tonnern aus Oschatz (Sachsen) gekommen. Im normalen Leben transportieren sie Reifen. Die Woche haben sie schon vorgearbeitet, um heute hier sein zu können. „Es sind die Spritpreise und alle anderen Kosten, die uns hertreiben“, sagen sie. „Ab Juni kommt die Maut dazu, die wir für unsere kleineren Lkw bezahlen müssen“, sagt einer von ihnen. „Wie wir das machen sollen, wissen wir noch nicht“, sagt einer der Männer. „Was bleibt, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.“ Bleiben werden sie bis Samstag.

Offenbar kommen immer mehr Menschen am Brandenburger Tor an. Wie unser Reporter berichtet, stehen die Laster, vier nebeneinander, vom Sowjetischen Ehrenmal bis zum Großen Stern. Es dürften mittlerweile mehr als 400 sein.

Auf die Medien ist man hier nicht gut zu sprechen. Ein Fuhrunternehmer, der an einem Lagerfeuer sitzt, ist heute Morgen mit seinen Kollegen in drei Lastwagen in Süddeutschland losgefahren. Er sagt: Wegen der gestiegenen Maut würden mehrere Tausend Euro im Monat mehr zu zahlen sein. „Die CO2-Steuer auf den Sprit kam jetzt noch dazu. Alles ist teurer geworden. Ich weiß nicht mehr, wie ich meine Leute bezahlen soll! Ich kenne Kollegen, die wollen solange hier bleiben, bis diese Ampel weg ist.“

Die Transparente an den Hunderten Trucks auf der Straße des 17. Juni äußern ihren Unmut über die Ampel-Regierung. Zu lesen ist unter anderem: „Das Fass ist voll! Uns reichts! Schluss mit der Ampel! “ Oder:„ Dank der Ampel........

© Berliner Zeitung


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