Die iranischen Revolutionsgarden haben nach Angaben von Staatsmedien „terroristische“ Ziele in Syrien und Irak angegriffen. Es seien eine „Reihe von ballistischen Raketen“ auf Versammlungsorte von Kommandeuren des „Islamischen Staats“ (IS) in Syrien abgefeuert worden, teilte die paramilitärische Eliteeinheit am Montag mit. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, die Revolutionsgarden hätten zudem ein „Spionagehauptquartier“ des israelischen Geheimdienstes Mossad sowie eine „Versammlung antiiranischer Terrorgruppen“ in Erbil zerstört, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak.

Der Irak hat die iranischen Angriffe auf Ziele in der autonomen Kurdenregion im Norden des Landes scharf verurteilt und seinen Botschafter aus dem Nachbarland abgezogen. Der irakische Botschafter Nassir Abdel Mohsen sei am Dienstag „im Zusammenhang mit den jüngsten iranischen Angriffen“ auf Erbil, die Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak, „zu Konsultationen abberufen“ worden, erklärte das Außenministerium in Bagdad.

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Zuvor hatte das Ministerium erklärt, die Angriffe der iranischen Revolutionsgarden seien ein „Angriff auf die Souveränität des Irak und die Sicherheit seines Volkes“. Nach den Angriffen würden die irakischen Behörden „alle notwendigen rechtlichen Schritte“ ergreifen, darunter auch „eine Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat“.

Deren Behörden erklärten, bei dem iranischen Angriff auf Erbil seien mindestens vier Zivilisten getötet und sechs weitere verletzt worden. Der Ministerpräsident der Regionalregierung Kurdistans, Masrour Barzani, verurteilte den jüngsten Angriff auf Erbil als „Verbrechen gegen das kurdische Volk“. Unter den vier getöteten Zivilisten sei auch ein bekannter Geschäftsmann, Peshraw Dizayee, gewesen, erklärte Barzanis Demokratische Partei Kurdistans.

Iraqi National Security Advisor Qassem Al-Araji and KRG Minister of Interior Reber Ahmed visited the destroyed house of Kurdish businessman Peshraw Dizayee following IRGC ballistic missile attacks that had killed four members of his family.

📸Azar Farooq/Kurdistan24 pic.twitter.com/XfH7xYPSk1

Das Ministerium kündigte zudem die Bildung einer Untersuchungskommission an, um „der irakischen und internationalen Öffentlichkeit zu beweisen, dass die Behauptungen der für diese verwerflichen Handlungen Verantwortlichen falsch sind“.

Die Revolutionsgarden erklärten ihrerseits, bei den Angriffen habe es sich um eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe auf den Iran und die „Achse des Widerstands“ gehandelt. Dahinter verbirgt sich ein selbsternanntes Bündnis proiranischer Gruppen wie der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, der Hisbollah-Miliz im Libanon und den schiitischen Huthi im Jemen.

QOSHE - Iranische Raketenangriffe in Nordirak: „Verbrechen gegen das kurdische Volk“ - Katerina Alexandridi
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Iranische Raketenangriffe in Nordirak: „Verbrechen gegen das kurdische Volk“

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16.01.2024

Die iranischen Revolutionsgarden haben nach Angaben von Staatsmedien „terroristische“ Ziele in Syrien und Irak angegriffen. Es seien eine „Reihe von ballistischen Raketen“ auf Versammlungsorte von Kommandeuren des „Islamischen Staats“ (IS) in Syrien abgefeuert worden, teilte die paramilitärische Eliteeinheit am Montag mit. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, die Revolutionsgarden hätten zudem ein „Spionagehauptquartier“ des israelischen Geheimdienstes Mossad sowie eine „Versammlung antiiranischer Terrorgruppen“ in Erbil zerstört, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak.

Der Irak hat die iranischen Angriffe auf Ziele in der autonomen Kurdenregion im Norden des Landes scharf verurteilt und seinen........

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