Vielleicht haben Sie ihn schon einmal gesehen, den roten Eimer – wenn schon nicht aus einem Fenster in der Swinemünder Straße baumelnd, dann doch zumindest in einem der zahlreichen Medienartikel.

Seit 2021 verkauft der Berliner Christopher Selig aus seiner Wohnung in Mitte heraus Ramen-Kits. Dazu befüllt er besagten Eimer mit Bechern voll von Brühe, Nudeln und diversen Gemüse-Toppings. Wer ein solches Fresspaket bestellt hat, dem lässt Selig zu einem vereinbarten Abholtermin den Eimer an einem Seil aus dem zweiten Stock herunter – der Inhalt wird dann selbst zusammengegeben, fertig sind die Ramen zu je 16 Euro.

Was als kuriose Aktion in der Corona-Pandemie begann, in der Isolation und Abstandsregeln derlei kontaktlose Straßenverkäufe besonders sinnvoll erscheinen ließen, wurde schnell zum unerwarteten Erfolg. Videos und Fotos von Seligs rotem Eimer gingen auf den sozialen Medien viral, Food-Magazine und Zeitungen berichteten – schnell wurden seine Süppchen zu den besten Ramen der Stadt erklärt. Und auch das Ordnungsamt gab sich von Anfang an gnädig, waren in der Pandemie doch spezielle Hygienekonzepte erarbeitet worden, die den Verkauf von Gerichten aus der privaten Küche unter Auflagen ermöglichten.

Seit 2022, so heißt es, betreibt Christopher Selig sein Ramen-Geschäft unter dem Titel Food Technique Berlin hauptberuflich; mittlerweile werden Kits für vier Personen für 79 Euro per Onlineshop auch deutschland- und österreichweit verkauft. Aber auch den roten Eimer gibt es noch – wer per Mail oder Instagram-Nachricht einen Abholtermin ergattert hat, kann die Ramen zwischen 18.30 und 20 Uhr in der Swinemünder Straße 1 in Mitte abholen. Oder: Sie entscheiden sich für ein anderes, ein neues Gericht von Christopher Selig.

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31.03.2024

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Der gebürtige Hannoveraner hat sein Angebot nun erstmals erweitert: Neben den japanischen Suppen-Kits bietet er jetzt auch handgemachte Wan Tan, also chinesische Teigtaschen an, gefüllt mit Schrimps und Schweinefleisch, serviert mit einem Gemisch aus Sojasoße, Essig und Öl. „Seit letztem November arbeite ich am Rezept und an der Falttechnik, um sie immer besser zu machen“, schrieb Selig vor einigen Wochen zu einem Bild seines neuen Gerichts auf Instagram – die Perfektion ist nun offenbar erreicht, die frisch zubereiteten Wan Tans können ab sofort geordert werden. Und das kommt an!

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„Wahnsinnig gut, ich liebe die Textur“, heißt es unter den Kommentaren zum Teigtaschen-Foto, „ich kann bestätigen, dass sie FANTASTISCH sind“, schreibt eine andere Userin. Auch die Profis zeigen sich begeistert: Der einschlägige Blog Berlin Food Stories zum Beispiel hat Seligs neue Wan Tangs bereits getestet. „Unglaublich lecker“, schreibt Gründer Per Meurling, „die Qualität der Wan Tans und der Soße ist einfach next level.“

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Wer selbst einmal probieren will, dem bleibt übrigens nicht nur der Gang in die Swinemünder Straße, unweit der Zionskirche. Seit einiger Zeit verkauft Selig seine Köstlichkeiten nicht nur aus der eigenen Wohnung, sondern auch von einem weiteren Produktionsstandort in Friedrichshain aus. Das echte Selig-Ramen-Feeling aber stellt sich wohl vor allem ein, wenn der rote Eimer aus dem Wohnungsfenster nach unten schwebt.

Food Technique Berlin bietet Ramen und Wan Tan auf Bestellung an, neben dem Onlineshop lassen sich die Gerichte auch per Nachricht auf Instagram oder per Mail an info@foodtechniqueberlin.de ordern. Es werden Abholungstermine zwischen 18.30 und 20 Uhr in Mitte beziehungsweise 15.30 und 17 Uhr in Friedrichshain vergeben. www.foodtechniqueberlin.de

QOSHE - Wan Tan im Anflug! Berliner verkauft Teigtaschen aus Wohnungsfenster heraus - Manuel Almeida Vergara
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Wan Tan im Anflug! Berliner verkauft Teigtaschen aus Wohnungsfenster heraus

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03.04.2024

Vielleicht haben Sie ihn schon einmal gesehen, den roten Eimer – wenn schon nicht aus einem Fenster in der Swinemünder Straße baumelnd, dann doch zumindest in einem der zahlreichen Medienartikel.

Seit 2021 verkauft der Berliner Christopher Selig aus seiner Wohnung in Mitte heraus Ramen-Kits. Dazu befüllt er besagten Eimer mit Bechern voll von Brühe, Nudeln und diversen Gemüse-Toppings. Wer ein solches Fresspaket bestellt hat, dem lässt Selig zu einem vereinbarten Abholtermin den Eimer an einem Seil aus dem zweiten Stock herunter – der Inhalt wird dann selbst zusammengegeben, fertig sind die Ramen zu je 16 Euro.

Was als kuriose Aktion in der Corona-Pandemie begann, in der Isolation und Abstandsregeln derlei kontaktlose Straßenverkäufe besonders sinnvoll erscheinen ließen, wurde schnell zum unerwarteten Erfolg. Videos und Fotos von Seligs rotem Eimer gingen auf den sozialen Medien viral, Food-Magazine und Zeitungen berichteten – schnell wurden seine........

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