In einer Toilette des Berghains gibt es eine Türsteherin. Sie ist zwar gleichzeitig auch Klofrau und sorgt für Sauberkeit, vor allem kontrolliert sie aber, dass die Besucherinnen Kabinen nur einzeln benutzen. Die Toilette ist für Flinta, also Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen gedacht, die bei langen Wartezeiten nicht auf Pissoirs ausweichen können. Viele Clubbesucher nutzen den Toilettengang für den gemeinsamen Drogenkonsum, was zu längeren Wartezeiten führt. Ist der Club voll, dauert es trotz der Einzelnutzung lange. Das Berghain hat deshalb nun zusätzlich sechs sogenannte Missoirs installiert, Hockurinale für Frauen.

Pünktlich zum Geburtstag des Berghains am 9. Dezember standen die Missoirs bereit. Zwei Haltestangen und ein im Boden eingelassenes Trockenurinal sollen die natürliche Hockposition unterstützen, die Berliner Zeitung berichtete. Die neuen Urinale im Berghain kommen ohne Kabinen aus. Unterhalb der Haltestangen sind Trennwände angebracht. Im zweiten Stock, in dem sich auch die Panoramabar befindet, steht zunächst die mobile Version in einem kleinen Raum zur Verfügung, für eine Testphase.

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„Das Feedback war seit dem ersten Wochenende sehr gut“, sagt die Gründerin von Missoir, Lena Olvedi, der Berliner Zeitung. „Der Chef hat gesagt, dass es ein absoluter Gamechanger ist.“ Sie erwarte, dass deshalb die Festivalvariante im Berghain bald durch feste Missoirs ersetzt werden soll. Das Berghain habe sie im November kontaktiert und Interesse bekundet. „Neben Gleichberechtigung ist auch Nachhaltigkeit in Clubs ein Thema“, sagt Olvedi. „Durch Trockenurinale wird wertvolles Trinkwasser gespart.“

Entscheidend für die lange Wartezeit seien die Kabinen, so Olvedi. „Im Schnitt braucht ein Toilettengang drei Minuten“, sagt sie. „Jede Frau hat ihre eigene Methode, das Berühren der Kloschüssel zu umgehen.“ Neben dem Berghain haben die Berliner Clubs Alte Münze und Prisma Missoirs installiert. Der erste Club war der Südpol in Hamburg.

QOSHE - „Absoluter Gamechanger“: Missoir-Toiletten im Berghain - Maria Häußler
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„Absoluter Gamechanger“: Missoir-Toiletten im Berghain

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18.01.2024

In einer Toilette des Berghains gibt es eine Türsteherin. Sie ist zwar gleichzeitig auch Klofrau und sorgt für Sauberkeit, vor allem kontrolliert sie aber, dass die Besucherinnen Kabinen nur einzeln benutzen. Die Toilette ist für Flinta, also Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen gedacht, die bei langen Wartezeiten nicht auf Pissoirs ausweichen können. Viele Clubbesucher nutzen den Toilettengang für den gemeinsamen Drogenkonsum, was zu längeren Wartezeiten führt. Ist der Club voll, dauert es trotz der Einzelnutzung lange. Das Berghain hat........

© Berliner Zeitung


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