Schade, dass nur eines der beiden Teams am Ende der Saison den Weg von der Regionalliga Nordost in die Zweite Frauen-Bundesliga gehen kann. Dieses Team wird aller Voraussicht nach das des 1. FC Union Berlin sein. Die Eisernen Ladies kamen am Sonntagnachmittag beim ärgsten Widersacher um die Meisterschaft, dem FC Viktoria Berlin, jedenfalls zu einem hochverdienten 3:0-Erfolg (1:0), der zur Folge hat, dass Union nun schon sechs Punkte Vorsprung auf Viktoria hat – und das bei einem Spiel weniger.

Es ist also hinsichtlich der Meisterschaft fraglos eine Vorentscheidung gefallen. Diese Meisterschaft allerdings führt nicht direkt zum Aufstieg, sondern berechtigt erst mal nur zur Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Klassenbesten der Regionalliga Nord. Das ist aktuell der SV Henstedt-Ulzburg.

Fast 20 Minuten brauchten die Unionerinnen vor fast 2000 Zuschauern, um über die eine oder andere gelungene Aktion der eigenen Nervosität Herr zu werden und allmählich an Sicherheit zu gewinnen. Um den Gastgeberinnen, die sich in der Anfangsphase gelegentlich sogar an einem Forechecking im Eins-gegen-Eins über den ganzen Platz versuchten, das eigene Spiel aufzuzwingen.

Gefallen konnte dabei im Besonderen Naika Reissner, die auf der linken Schiene immer anspielbar war, durchaus gefährliche Angriffe ins Rollen brachte. So wie in der 15. Minute, als sie nach einem langen Spurt im Strafraum der Gastgeberinnen mit ihrem Querpass die einlaufende Sarah Abu Sabbah suchte, die Torjägerin allerdings beim Abschluss das richtige Timing vermissen ließ.

Reissner brachte also viel Energie ein, die Mittelfeldspielerin Athanasia Moraitou wiederum eine gute Portion Spielintelligenz. Und Lisa Heiseler, die Spielführerin, eben das, was es braucht, um im rechten Moment das Richtige zu tun, nämlich Cleverness.

22.03.2024

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22.03.2024

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Die 25-Jährige hatte in der 31. Minute jedenfalls so eine Ahnung, wie das Kuddelmuddel auf dem rechten Flügel aufgelöst würde. Ja, mit einer Flanke, die für die Viktoria-Abwehr zu einem großen Problem werden könnte. Und siehe da: In hohem Bogen flog der von Rechtsverteidigerin Fatma Sakar geschlagene Ball vors Tor, Inga Buchholz, die Torhüterin, wagte es nicht, der Flanke entgegenzugehen, Anouk Dekker, die Abwehrchefin, sah Heiseler in ihrem Rücken nicht kommen, sodass die Union-Kapitänin zum Kopfball kam. Dieser Kopfball war zwar nicht allzu platziert, aber zu wuchtig, als dass Buchholz ihn hätte entschärfen können.

Mit diesem Treffer entledigten sich die Spielerinnen von Trainerin Ailien Poese endgültig aller Ängste, brachten in der Folge eine meisterliche Leistung auf den Platz. Mit einer Defensive, die Torhüterin Melanie Wagner einen ziemlich ruhigen Restnachmittag verschaffte. Nur zwei, drei Flanken musste Wagner abfangen und in der Nachspielzeit noch einen Schuss abwehren, mehr war da nicht. Zudem mit einer Offensive, die sich wiederholt Chancen herausarbeitete und sich noch zwei gute Gründe zum Jubeln gab.

Der eine resultierte aus einer Einzelleistung von Abu Sabbah, die in der 54. Minute mit zwei kurzen Haken zwei Gegenspielerinnen ins Leere laufen ließ und mit einem platzierten Linksschuss Buchholz keine Chance ließ. Es war ihr 24. Saisontreffer.

Der andere resultierte aus einem Eckstoß, den Lisa Heiseler von der rechten Seite mit dem linken Fuß Richtung Tor trat. Niemand wollte oder konnte an diesen Ball kommen, was Dina Orschmann ins Spiel brachte. Keine Mühe hatte die Zwillingsschwester der Abwehrspielerin Katja Orschmann, um den Ball mit dem Kopf ins Netz zu stupsen (78.). Es war ihr 15. Saisontreffer.

Auch ein 4:0 oder 5:0 wäre noch möglich gewesen. Doch die überragende Reissner jagte den Ball nur an das Außennetz, die stets gefährliche Abu Sabbah wiederum traf bei einer weiteren Chance den Ball nicht sauber.

QOSHE - Die Frauen des 1. FC Union Berlin machen einen Riesenschritt Richtung Meisterschaft - Markus Lotter
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Die Frauen des 1. FC Union Berlin machen einen Riesenschritt Richtung Meisterschaft

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24.03.2024

Schade, dass nur eines der beiden Teams am Ende der Saison den Weg von der Regionalliga Nordost in die Zweite Frauen-Bundesliga gehen kann. Dieses Team wird aller Voraussicht nach das des 1. FC Union Berlin sein. Die Eisernen Ladies kamen am Sonntagnachmittag beim ärgsten Widersacher um die Meisterschaft, dem FC Viktoria Berlin, jedenfalls zu einem hochverdienten 3:0-Erfolg (1:0), der zur Folge hat, dass Union nun schon sechs Punkte Vorsprung auf Viktoria hat – und das bei einem Spiel weniger.

Es ist also hinsichtlich der Meisterschaft fraglos eine Vorentscheidung gefallen. Diese Meisterschaft allerdings führt nicht direkt zum Aufstieg, sondern berechtigt erst mal nur zur Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Klassenbesten der Regionalliga Nord. Das ist aktuell der SV Henstedt-Ulzburg.

Fast 20 Minuten brauchten die Unionerinnen vor fast 2000 Zuschauern, um über die eine oder andere gelungene Aktion der eigenen Nervosität Herr........

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