Die amerikanische Botschafterin Amy Gutmann hat am Mittwoch zum Fastenbrechen, dem Iftar, in die Residenz der Botschaft in Dahlem eingeladen. Gutmann sagte der Berliner Zeitung, dieses Jahr habe der Dialog mit der muslimischen Gemeinschaft besondere Bedeutung: „Es ist heute wichtiger denn je, miteinander zu sprechen. Das Leiden des palästinensischen Zivilisten ist sehr bedrückend, ebenso wie das der israelischen Zivilisten. Präsident Joe Biden hat sich entschlossen, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza zu schicken, um das Leiden ganz konkret zu mildern.“

In ihrer Ansprache sagte Gutmann, sie sei überzeugt, dass der religiöse Glaube Menschen zusammenbringen könne: „Unabhängig von Religion, Rasse oder gesellschaftlichem Status haben wir alle gemeinsame Wünsche: Wir wollen in Frieden, Sicherheit und Würde leben. Wir wollen zum Aufbau einer besseren Welt für unsere Familien und Gemeinschaften beitragen. Wir wollen die weniger Glücklichen unterstützen.“ Im Ramadan, „einer Zeit der Hingabe, Nächstenliebe und Besinnung“, gehe es um dieses gemeinsame Engagement: „Die Herausforderungen, vor denen wir stehen – auf der ganzen Welt und zu Hause – erfordern genau die Eigenschaften, die Muslime jeden Tag im Ramadan aufbringen: Opferbereitschaft, Disziplin, Geduld.“

In diesem Jahr falle der Ramadan „in eine Zeit des Konflikts und des Schmerzes für viele muslimische Gemeinschaften, darunter Uiguren in Xinjiang, Rohingya in Burma und Bangladesch sowie Palästinenser in Gaza“. Gutmann: „Die herzzerreißenden Nachrichten aus Gaza jeden Tag machen die Botschaft des Ramadan besonders kraftvoll. Die US-Regierung vertrete drei wichtige moralische Positionen, die sie als gleichwertig betrachte, nämlich „das Recht Israels, sich zu verteidigen, die Rechte der Menschen in Gaza, von denen die überwiegende Mehrheit nichts mit den Anschlägen vom 7. Oktober zu tun hatte, und die Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung.“

Deshalb fordere Präsident Biden „einen sofortigen Waffenstillstand, damit dringend benötigte humanitäre Hilfe geleistet und Geiseln freigelassen werden können“. Die US-Regierung setze sich „für einen diplomatischen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden, zu einer langfristigen Zwei-Staaten-Lösung sowie zu Sicherheit und Stabilität für alle in der Region ein“.

Die Botschafterin zitierte den Rat der Berliner Imame: „Opfer von Terror und Mord verdienen unabhängig von Religion, Nationalität, Migrationsgeschichte und politischer Weltanschauung immer unser Mitgefühl. Wir beten für die Seelen unschuldiger Opfer im Nahen Osten und auf der ganzen Welt.“

Der Einladung der Botschafterin zum Fastenbrechen waren zahlreiche diplomatische Vertreter aus muslimischen Staaten sowie Repräsentanten muslimischer Organisationen in Deutschland gefolgt.

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US-Botschafterin Amy Gutmann lädt zum Fastenbrechen

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14.03.2024

Die amerikanische Botschafterin Amy Gutmann hat am Mittwoch zum Fastenbrechen, dem Iftar, in die Residenz der Botschaft in Dahlem eingeladen. Gutmann sagte der Berliner Zeitung, dieses Jahr habe der Dialog mit der muslimischen Gemeinschaft besondere Bedeutung: „Es ist heute wichtiger denn je, miteinander zu sprechen. Das Leiden des palästinensischen Zivilisten ist sehr bedrückend, ebenso wie das der israelischen Zivilisten. Präsident Joe Biden hat sich entschlossen, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza zu schicken, um das Leiden ganz konkret zu mildern.“

In ihrer Ansprache sagte Gutmann, sie sei überzeugt, dass der religiöse Glaube Menschen zusammenbringen könne: „Unabhängig von Religion, Rasse........

© Berliner Zeitung


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