Der deutsche Medienkonzern Axel Springer SE hat große Pläne: Seit Jahren arbeitet Vorstandschef Mathias Döpfner daran, den Kern seines Geschäfts in die USA zu verlagern.

Doch jetzt wird das Verlagshaus gerade dort durch einen Antisemitismusskandal erschüttert. In seinem Zentrum steht Neri Oxman, Star-Künstlerin und ehemalige Professorin für Medienkunst und -wissenschaften am Media Lab des Masachussetts Institute of Technology (MIT): Das amerikanische Springer-Medium Business Insider will mehrere Plagiate in ihrer Doktorarbeit entdeckt haben.

Ihr Ehemann Bill Ackman, ein Milliarden-Investor, wirft dem Onlineportal eine Kampagne vor. Er vermutet israelfeindliche, wenn nicht sogar antisemitische Motive hinter der Recherche – und will jetzt gegen Springer (u.a. Bild, Welt, Politico) vor Gericht ziehen.

Neri Oxman ist seit 2019 mit Bill Ackman verheiratet. Sie ist in Israel aufgewachsen und hat wie Ackman jüdische Wurzeln. Oxman wurde 2010 mit einer Arbeit über „Material-based design computation“ („Materialbasierte Entwurfsberechnungen“) am MIT promoviert. Bill Ackman ist Gründer des Hedgefonds Pershing Square Capital Management und hat mehr als eine Million Follower auf der Kurznachrichtenplattform X.

21.01.2024

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Der Artikel von Business Insider über Neri Oxman und Bill Ackman hat eine explosive Vorgeschichte – sie führt direkt in den Kulturkampf, der derzeit an amerikanischen Universitäten tobt. Ackman ist Absolvent und gleichzeitig Großspender der Elite-Uni Harvard. Er führt aber bereits seit längerer Zeit einen Kleinkrieg gegen die Universitätsleitung. So warf er etwa Harvard vor, die inzwischen zurückgetretene Universitätspräsidentin Claudine Gay nicht aufgrund ihrer akademischen Leistungen, sondern allein aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe ernannt zu haben.

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Nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober beanstandete er, Gay dulde antisemitische Ausschreitungen auf dem Campus. Dann brachten der konservative Aktivist Christopher Rufo sowie der Journalist Christopher Brunet mehrere mutmaßliche Plagiate aus der Feder Claudine Gays ans Licht. Sie hatten ihre Recherche auf dem Blogformat Substack veröffentlicht, anschließend legten diverse konservative Medien nach. Gay soll insgesamt in der Hälfte ihrer akademischen Fachaufsätze plagiiert haben.

Auch Bill Ackman sah in Claudine Gays angeblichen Plagiaten ein schweres Vergehen. Nach zweieinhalb Wochen anhaltenden öffentlichen Drucks erklärte Gay ihren Rücktritt. In einem offiziellen Statement stellt sie sich als Opfer einer rassistischen Kampagne dar, Plagiate will sie in ihren Arbeiten nicht erkennen. Für viele linksliberale Journalisten aus den USA sah es so aus, als sei Ackman die treibende Kraft hinter Claudine Gays Rücktritt gewesen.

Auch die Journalisten von Business Insider werfen Bill Ackman eine Kampagne gegen Claudine Gay vor. Sie schreiben: „Ackman begann seine Kampagne für die Absetzung Gays im Zuge der weit verbreiteten Proteste auf dem Harvard-Campus im Zusammenhang mit der israelischen Invasion in Gaza im Oktober.“ Und weiter: „Ackman bezeichnete die Proteste als antisemitisch und warf Gay vor, nicht genug für den Schutz jüdischer Studenten oder der ‚akademischen Freiheit‘ zu tun.“ Ferner ist zu lesen, Ackman habe „eine harte Haltung gegenüber Plagiaten“ eingenommen und die Entlassung von Harvard-Präsidentin Claudine Gay wegen „schwerwiegender Plagiatsvorwürfe“ gefordert.

Laut Business Insider hat der „milliardenschwere Hedgefonds-Manager und Großspender von Harvard, Bill Ackman“, die Enthüllungen rund um Claudine Gays Plagiate genutzt, „um seine Forderungen nach ihrer Absetzung zu unterstreichen. Und zwar nachdem sie seiner Ansicht nach große Proteste gegen Israels Bombardierung des Gazastreifens auf dem Harvard-Campus falsch gehandhabt hatte.“ Dann erst schreiben die Journalisten, sie hätten bei Neri Oxman „ein ähnliches Plagiatsmuster“ wie bei Claudine Gay gefunden.

Für Ackman ist der Fokus von Business Insider auf seine Ehefrau Nori Oxman kein Zufall – „beachten Sie auch, dass sie die israelische Frau des Protagonisten in dieser Situation angreifen“, schrieb er auf X. Er wies zudem darauf hin, dass seine Frau und er die Anfrage an einem Freitagabend erhalten hätten – dem Tag, an dem der Schabbat beginnt und praktizierende Juden keine technischen Geräte benutzen. Ackman will dahinter eine unlautere, wenn nicht antisemitische Motivation erkennen. Tatsächlich wirkt die Berichterstattung über seine Ehefrau vor dem Hintergrund von Gays Rücktritt wie eine Retourkutsche.

Diesem Eindruck wollte Springer offenbar entgegentreten: Kurz nachdem Ackman seine Vorwürfe öffentlich vorgebracht hatte, leitete Springer bei Business Insider eine interne Untersuchung ein. Die Financial Times berichtete daraufhin über ein Memorandum der Business-Insider-Geschäftsführerin Barbara Peng. Darin soll es heißen, die interne Überprüfung hätte ergeben, dass es „keine unfaire Voreingenommenheit oder persönliche, politische und/oder religiöse Motivation bei der Konzeption der Geschichten“ gegeben habe.

Die Vorwürfe Ackmans treffen Springer auch deshalb schwer, weil der Konzern traditionell eine proisraelische Ausrichtung hat. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg vom Verleger Axel Springer in Hamburg gegründet, entwickelte sich der Verlag zum publizistischen Bollwerk gegen Kommunismus und Judenhass. Axel Springer, 1985 im Alter von 73 Jahren in Westberlin verstorben, blieb Israel zeitlebens verbunden und schrieb auch seinen Nachfolgern die Unterstützung von Israels Existenzrecht ins Stammbuch.

Die Übernahme von Business Insider vor bald neun Jahren – Springer kaufte 88 Prozent der Anteile von Business Insider für 343 Millionen Dollar – ist Teil einer größeren Amerika-Strategie des Medienhauses. Springer versucht seit mehreren Jahren, in den USA Fuß zu fassen, will sogar der führende Verlag in Amerika werden. 2021 übernahm der Medienkonzern das renommierte Politikmagazin Politico. Der Kaufpreis: eine Milliarde Dollar.

Mathias Döpfner hält derzeit fast 22 Prozent der Anteile an der Axel Springer SE und verfügt außerdem über die Stimmrechte für die Anteile der Verlegerin Friede Springer (22,5 Prozent). Ein Partner in Springers Amerika-Strategie ist KKR, ein Hedgefonds aus New York. Der Fonds stieg 2019 in das Geschäft ein, er hält 35 Prozent der Unternehmensanteile und ist damit größter Anteilseigner.

KKR hält üblicherweise die Unternehmensanteile über mehrere Jahre, um sie anschließend gewinnbringend weiterzuverkaufen. Wie lang KKR an Springer beteiligt ist? Laut Döpfner arbeitet KKR mit einem „Zeithorizont von mindestens fünf Jahren“, wobei er nachschiebt: „eher sieben, vielleicht auch zehn“. Das sagte er im Interview mit der Welt, die ebenfalls zu Springer gehört. „In den nächsten Jahren wird der Wachstumsmotor des Mediengeschäfts von Axel Springer viel stärker in Amerika liegen als in Deutschland oder in anderen europäischen Märkten“, erklärt Döpfner. In den vergangenen Jahren übernahm der Konzern zudem mehrere international operierende Start-ups, auch im Tech-Bereich will man führend werden.

Mit der Übernahme durch KKR und dem verstärkten Fokus von Springer auf den amerikanischen Markt wuchs unter Mitarbeitern die Sorge vor Kürzungen bei den deutschen Marken Bild und Welt. Zudem stieg der Druck auf die deutschen Marken, profitabler zu arbeiten. Die Sorgen vieler Mitarbeiter waren nicht unbegründet: Im vergangenen Jahr rief Springer zunächst ein Freiwilligenprogramm zur Planstellenkürzung im Berliner Journalistenviertel aus. Ein Ende der Kürzungen in Deutschland ist vorerst nicht in Sicht. Doch für die amerikanischen Marken des Verlags gilt nur ein Ziel: Sie sollen immer weiter wachsen.

Die Expansion auf den amerikanischen Markt ist jedoch für Springer ohne gewisse Zugeständnisse nicht möglich. Das lässt sich nicht zuletzt an einer Person festmachen, die Bill Ackman auf X einen „bekannten Antizionisten“ nennt: John Cook. Er ist der Chef des Investigativressorts von Business Insider und für die Arbeit seiner Redakteure und Autoren verantwortlich – auch derjenigen, die den Artikel über Neri Oxman und Bill Ackman geschrieben haben.

Ackman spekuliert, dass Cook die Recherche vor allem aus israelfeindlichen Motiven angeleitet hätte. Er schreibt: „Meine Frau ist Israelin. Das könnte erklären, warum er bereit war, diesen Angriff anzuführen.“ Belegen lässt sich dieser Vorwurf nicht. Was aber auffällt: Cook hatte laut Autorenprofil zuvor beim Onlinemedium The Intercept gearbeitet, das für eine starke israelfeindliche Schlagseite bekannt ist. Nach den Standards, die bei Springer in Deutschland gelten, dürfte jemand wie Cook Schwierigkeiten damit haben, bei Springer anzuheuern.

Denn wer bei einer der Medienmarken von Springer in Deutschland arbeiten will – also bei Bild, Welt, dem Welt-Nachrichtensender oder bei der Berlin-Redaktion von Business Insider –, muss in seinem Vertrag mehrere „Essentials“ unterschreiben. Dabei handelt es sich um Unternehmensgrundsätze, die Axel Springer 1967 formuliert hatte und die seither nur geringfügig verändert wurden. „Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel“ ist das Essential Nummer zwei, direkt nach „Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa“.

Die übrigen drei Essentials lauten: „Wir befürworten das transatlantische Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa“, „Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein“ und „Wir lehnen politischen und religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung ab“. Springer ist das einzige deutsche Medienunternehmen mit dieser Art von betriebsinterner Verfassung.

Die amerikanischen Mitarbeiter müssen diese Essentials jedoch nicht unterschreiben. Wie Springer-Unternehmenssprecherin Julia Sommerfeld der Berliner Zeitung auf Anfrage bestätigt, sind sie ausschließlich in Deutschland „Teil der Arbeitsverträge, unter anderem bei den deutschen Medienmarken“ – aber nicht in anderen Ländern.

Die Essentials sind jedoch auch im Verhaltenskodex (Code of Conduct) aufgelistet, der konzernweit für alle über 15.000 Mitarbeiter gilt. Bei möglichen Verstößen gegen den Verhaltenskodex werde „jeder Fall einzeln geprüft und bewertet, um geeignete und angemessene Konsequenzen zu bestimmen“, erklärt Sommerfeld. „Das Gleiche gilt für die Essentials, die nach innen und außen transparent die grundlegenden Werte von Axel Springer definieren.“ Daher fügt sie hinzu: „Die Essentials sind die Unternehmensgrundsätze von Axel Springer und gelten für alle Mitarbeiter.“

Zu den Essentials stellt die Sprecherin klar, sie basierten auf der Überzeugung, „dass Medienunternehmen in einer Demokratie eine besondere gesellschaftliche Verantwortung im Hinblick auf die Meinungsbildung tragen“. Das schließe neben dem Eintreten für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa „auch das Existenzrecht Israels ein, das noch immer bedroht ist“. Springer stellt den Geltungsbereich der Essentials so dar: Sie seien als Unternehmensgrundsätze „keinesfalls ein Aufruf an unsere Journalistinnen und Journalisten, eine politische Agenda zu verfolgen oder über bestimmte Themen weniger kritisch zu berichten“.

Und die Sprecherin versichert: „Redaktionelle Unabhängigkeit ist eines unserer wichtigsten Prinzipien.“ Offenbar möchte Springer den Verdacht nicht gelten lassen, dass die amerikanischen Mitarbeiter mit einer anderen Agenda als ihre deutschen Kollegen über Israel berichten könnten. Doch wie legt Business Insider selbst die Springer-Essentials aus? Eine Anfrage der Berliner Zeitung ließ die Redaktion von Business Insider in New York unbeantwortet.

Ein möglicher Grund für das Schweigen könnte sein, dass die von Springer angeordnete interne Untersuchung in der Redaktion von Business Insider für Unmut sorgte. Das Wall Street Journal berichtet von Vorwürfen, der Konzern würde sich in redaktionelle Belange einmischen. Chefredakteur Nicholas Carlson begrüßte jedoch die Untersuchung in einer internen E-Mail, da er „davon überzeugt“ sei, „dass sie meine Kollegen, unsere Leser und andere Interessengruppen beruhigen wird“.

Die betriebsinterne Gewerkschaft Insider Union kritisierte in einem öffentlichen Statement die interne Untersuchung, die man bei Business Insider angeordnet hatte. „Wir sind davon enttäuscht, dass Axel Springer öffentlich die Integrität seiner Journalisten infrage stellt“, heißt es darin. Und weiter: „Wir beobachten genau, dass die journalistischen Prinzipien und Arbeitsbedingungen in unserem Vertrag, für die wir gekämpft haben, weder von Axel Springer noch von irgendwem sonst kompromittiert werden.“ Eine Anfrage der Berliner Zeitung, inwiefern dieses Statement die Springer-Essentials betreffen könnte, ließ die Gewerkschaft unbeantwortet.

Dabei bereitet Business Insider dem Medienkonzern schon seit längerem Probleme. Im Sommer vergangenen Jahres streikten Mitarbeiter 13 Tage lang für höhere Löhne. Das war der längste Streik eines digitalen Medienunternehmens in der Geschichte der USA. Seit Erscheinen der Recherche über Neri Oxman legt Business Insider immer mehr Texte nach, unter anderem will man weitere Plagiate bei ihr entdeckt haben.

Das Onlinemagazin Semafor will nun aus informierten Quellen erfahren haben, dass die Recherche von Business Insider für interne Spannungen im Konzern sorgt. Mehrere Springer-Manager hätten darüber „debattiert“, so das Magazin, ob „Ackmans Frau ein legitimes Ziel für die Berichterstattung“ sei. Sie seien besorgt gewesen, „dass der Bericht als antisemitisch und antizionistisch ausgelegt werden könnte“. Insofern könnte Springer die interne Untersuchung auch in Auftrag gegeben haben, um die eigenen Manager zu beruhigen.

Für den Springer-Vorstandsvorsitzenden Döpfner hat der Konflikt mit Ackman aber auch eine persönliche Komponente. Sowohl Neri Oxman als auch Bill Ackman sind Mitglieder des Projekts World Minds, das seinen Sitz in der Schweiz hat. Geschäftsführer ist Springer-Manager Christoph Keese, seit März 2022 hält Springer an dem Projekt die Mehrheit. Die FAZ schreibt, man könne World Minds als „Springers (oder Mathias Döpfners) globalen Privatklub und Netzwerk-Thinktank“ bezeichnen.

Laut Website ist neben anderen prominenten Figuren wie Bill und Melinda Gates auch KKR-Manager Henry Kravis Mitglied dieses Netzwerks – mit dem Ackman nach eigenen Angaben eine langjährige Bekanntschaft verbindet. Er sei auch mit Mathias Döpfner im Austausch gewesen, schrieb Ackman auf X. Dieser sei jedoch untätig geblieben und der Forderung nach einer öffentlichen Entschuldigung nicht nachgekommen. Ackman möchte aber vorerst den Ball flach halten. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses der internen Untersuchung von Business Insider schrieb er auf X: „Wir werden mit einer förmlichen Klage antworten, deren Vorbereitung einige Wochen dauern wird. Bis dahin bitte ich Sie, aus Respekt vor der Wahrheit kein Urteil zu fällen.“

QOSHE - Antisemitismusvorwurf gegen Springer-Verlag: Amerikanischer Milliardär greift Mathias Döpfner an - Nathan Giwerzew
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Antisemitismusvorwurf gegen Springer-Verlag: Amerikanischer Milliardär greift Mathias Döpfner an

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Auch die Journalisten von Business Insider werfen Bill Ackman eine Kampagne gegen Claudine Gay vor. Sie schreiben: „Ackman begann seine Kampagne für die Absetzung Gays im Zuge der weit verbreiteten Proteste auf dem Harvard-Campus im Zusammenhang mit der israelischen Invasion in Gaza im Oktober.“ Und weiter: „Ackman bezeichnete die Proteste als antisemitisch und warf Gay vor, nicht genug für den Schutz jüdischer Studenten oder der ‚akademischen Freiheit‘ zu tun.“ Ferner ist zu lesen, Ackman habe „eine harte Haltung gegenüber Plagiaten“ eingenommen und die Entlassung von Harvard-Präsidentin Claudine Gay wegen „schwerwiegender Plagiatsvorwürfe“ gefordert.

Laut Business Insider hat der „milliardenschwere Hedgefonds-Manager und Großspender von Harvard, Bill Ackman“, die Enthüllungen rund um Claudine Gays Plagiate........

© Berliner Zeitung


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