Die heiße Phase der Bundesliga-Saison 2023/24 hat begonnen. Während der Kampf um die Meisterschaft, der spätestens in diesem Kalenderjahr eher ein einsames Rennen von Bayer Leverkusen war, schon vor knapp zwei Wochen entschieden wurde, geht es im Tabellenkeller sehr eng zu. Klar, der 1. FC Union Berlin ist mit 29 Punkten auf Tabellenplatz 14 mittendrin, doch drei weiteren Klubs steht das Wasser noch ein wenig mehr zum Hals.

Da ist zum einen der VfL Bochum, nach einer 0:1-Niederlage in Wolfsburg auf den Relegationsplatz abgerutscht. Die Mannschaft von Trainer Heiko Butscher empfängt schon am Freitag (20.30 Uhr) zum Auftakt des 31. Spieltags die TSG Hoffenheim. Während sich die Gäste noch Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europa League machen dürfen, geht es für Bochum einzig und allein um den Verbleib in der Liga. „Das ist das wichtigste Spiel der Saison“, sagte Butscher auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Es gibt wohl niemandem im Umfeld des Vereins, der ihm hinsichtlich dieser Aussage nicht beipflichten würde.

Unter der Woche hatte es innerhalb der Mannschaft mehrere deutliche Aussprachen gegeben. „Ich bin ein Freund davon, dass es auch mal Reibung geben muss. Genau das ist geschehen“, ergänzte Geschäftsführer Patrick Fabian. Der Spielplan will es so, dass Bochum bei einem Dreier – es wäre der erste seit dem Sieg gegen den FC Bayern im Februar – mächtig Druck auf die Konkurrenz ausüben kann, die erst am Sonntag auf dem Platz steht. Klar ist: Sollte Bochum tatsächlich gewinnen, würden die Eisernen aus Köpenick auf Platz 15 abrutschen und stünden in ihrem Spiel gegen Mönchengladbach gehörig unter Druck.

Denn: Neben dem eigenen Auftritt bei der Borussia birgt das Aufeinandertreffen zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln (17.30 Uhr) große Brisanz. Mit einem Auswärtssieg könnten die Kölner ein Lebenszeichen senden, den Rückstand auf den Gegner im Klassement auf zwei Zähler verkürzen. Alles andere als drei Punkte im direkten Duell dürfte dagegen zu wenig sein, um den Glaube an ein weiteres Bundesliga-Jahr am Leben zu halten. Im Umfeld mehren sich bereits die Stimmen, die Trainer Timo Schultz einen Neuaufbau in der 2. Bundesliga nicht zutrauen würden, auch wenn Geschäftsführer Christian Keller am vergangenen Sonntag bei Sport1 sagte: „Er kommuniziert gut mit der Mannschaft und hat auch etliche Spieler wieder deutlich näher an diese herangeführt. An Timo liegt es nicht.“ Doch Keller selbst steht ebenfalls gehörig unter Druck und ist bei den Fans nach seinem Sparkurs alles andere als beliebt.

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Nicht den Hauch einer Trainerdiskussion gibt es dagegen in Mainz. Bo Henriksen war wohl in der kurzen Winterpause auch ein Kandidat in Köln, hat sich aber stattdessen in Mainz auf Anhieb zum neuen Publikumsliebling aufgeschwungen und scheint sich bereits in die Riege der Coaches einreihen zu können, die in Rheinhessen einst mächtig auf sich aufmerksam machten und anschließend für größere Vereine interessant wurden. Nicht nur Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel, sondern auch Sandro Schwarz und vermutlich bald schon wieder Bo Svensson lassen grüßen.

„Er ist ein durch und durch positiver Mensch, komplett energiegeladen, fachlich sehr gut. Wie er die Spieler, den ganzen Verein, anpackt, ist eins a. Alle lieben Bo. Das muss man in so einer kurzen Zeit erst mal schaffen. Er ist positiv verrückt. Genau so einen Trainer hat ganz Mainz gebraucht“, überschüttete Mittelfeldspieler Nadiem Amiri Henriksen in dieser Woche mit Lob. In den neun Partien unter der Regie des Dänen haben die Mainzer lediglich in Leverkusen und beim FC Bayern verloren. Es deutet aktuell alles darauf hin, dass dem Verein eine ähnlich wundersame Rettung wie vor drei Jahren gelingt, als Mainz nach einer desolaten ersten Halbserie mit zehn Punkten Rückstand zum rettenden Ufer am Ende doch die Klasse hielt.

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Einen Blick in den Rückspiegel muss auch der VfL Wolfsburg am Sonnabend (15.30 Uhr) beim Gastspiel in Freiburg werfen. Die Wölfe haben bislang 31 Zähler gesammelt und werden wohl definitiv noch einen Sieg brauchen, um am Ende auf der sicheren Seite zu stehen. Der ganz große Druck liegt allerdings bei der Konkurrenz. Und zu der zählt auch der 1. FC Union Berlin.

QOSHE - Brennpunkt Abstiegskampf: Auf welche Plätze der 1. FC Union Berlin schaut - Nils Malzahn
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Brennpunkt Abstiegskampf: Auf welche Plätze der 1. FC Union Berlin schaut

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25.04.2024

Die heiße Phase der Bundesliga-Saison 2023/24 hat begonnen. Während der Kampf um die Meisterschaft, der spätestens in diesem Kalenderjahr eher ein einsames Rennen von Bayer Leverkusen war, schon vor knapp zwei Wochen entschieden wurde, geht es im Tabellenkeller sehr eng zu. Klar, der 1. FC Union Berlin ist mit 29 Punkten auf Tabellenplatz 14 mittendrin, doch drei weiteren Klubs steht das Wasser noch ein wenig mehr zum Hals.

Da ist zum einen der VfL Bochum, nach einer 0:1-Niederlage in Wolfsburg auf den Relegationsplatz abgerutscht. Die Mannschaft von Trainer Heiko Butscher empfängt schon am Freitag (20.30 Uhr) zum Auftakt des 31. Spieltags die TSG Hoffenheim. Während sich die Gäste noch Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europa League machen dürfen, geht es für Bochum einzig und allein um den Verbleib in der Liga. „Das ist das wichtigste Spiel der Saison“, sagte Butscher auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Es gibt wohl niemandem im Umfeld des Vereins, der ihm hinsichtlich dieser Aussage nicht beipflichten würde.

Unter der Woche hatte es innerhalb der Mannschaft mehrere deutliche Aussprachen........

© Berliner Zeitung


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