Mit einem neuen Zweierabteil will die Deutsche Bahn (DB) künftig für mehr Privatsphäre im Fernverkehr sorgen. Das ausgebaute Modell des geplanten Kleinabteils ist am Mittwoch laut einer Mitteilung der DB in Berlin auf der Messe „Mobilität erleben“ 2024 erstmals der Öffentlichkeit gezeigt worden. Die Entwicklung der Zweierabteile wurde demnach durch Rückmeldungen von Fahrgästen angestoßen. Den Angaben zufolge könnten sie künftig in allen Zugtypen, inklusive ICEs und Regionalbahnen, eingebaut werden.

Die Bahn arbeite seit etwa einem Jahr an dem Zweier-Abteil, nun werde es erstmals mit Kunden getestet, sagte ein DB-Sprecher auf Anfrage der Berliner Zeitung. „Aktuell prüfen wir, ob durch diese Konzepte die Kundenzufriedenheit gesteigert werden kann.“ Die Idee der Abteile sei für keine bestimmte Zielgruppe ausgelegt. „Natürlich ist das Bedürfnis nach vertraulichen Gesprächen und besonders abgeschirmtem Reisen bei Geschäftsreisenden noch ausgeprägter, aber auch Privatreisende und Reisende mit Kind zeigen dieses Bedürfnis“, so der Sprecher weiter.

Ob und wie dann neue Konstellationen für Abteile in zukünftigen Zugausstattungen eingesetzt werden, soll später entschieden werden – auch auf Basis des Feedbacks von Testgruppen.

Auf der Mobilitätsmesse wurden Innovationen, Projekte und Neuentwicklungen bei der Bahn in mehreren Stationen „zum Erleben und Anfassen“ präsentiert. Entlang „ineinander übergehender Erlebniswelten“ konnten die Besucherinnen und Besucher Neuheiten aus sechs inhaltlichen Bereichen kennenlernen: Infrastruktur, Bahnhöfe, Züge, Angebote und Services, Zukunftswerkstatt sowie verschiedene Umweltthemen auf der sogenannten Green Plaza. Mitarbeiter der DB stellen die konkreten Projekte vor.

Dazu gehört neben dem Zweierabteil unter anderem auch eine Echtzeit-Belegt-Anzeige für Sitzplätze. Damit sollen sich Reisende „ihren Sitzplatz mit einem digitalen Handtuch während ihrer gesamten Fahrt“ sichern können – auch ohne Sitzplatzreservierung. Sie soll bereits im Sommer dieses Jahres in Fernzügen der DB eingeführt werden.

Auch neue Funktionen der DB-Navigator-App wurden auf der Messe vorgestellt. Bald sollen demnach alternative Mobilitätsangebote wie Leihräder, Carsharing, Express- und On-Demand-Busse mit der App buchbar sein.

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