Die bei homosexuellen Männern beliebteste Partei ist angeblich die AfD. Das zumindest ist das überraschende Ergebnis einer Umfrage des Schwulen-Portals Romeo.com, das früher als „GayRomeo“ bekannt geworden ist. Zusammen mit dem Homo-Magazin Männer hatte es nach der Wahlpräferenz der Nutzer gefragt und am Dienstag das Ergebnis vorgestellt. Zuerst hatte das Portal Queer.de berichtet.

Demnach entschieden sich 22,3 Prozent der Befragten für die Alternative für Deutschland (AfD), knapp vor der CDU/CSU und den Grünen, für die sich 20,6 beziehungsweise 20,5 Prozent der Wähler entschieden hätten. Erst abgeschlagen auf Platz 4 ist die SPD mit 13,9 Prozent gelandet, obwohl die Partei derzeit den Kanzler stellt. Immerhin 7 Prozent würden das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wählen, noch vor der Partei Die Linke (6 Prozent). Die FDP (4,8 Prozent) landete noch hinter den Freien Wählern (4,9 Prozent).

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Laut dem Dating-Portal haben sich rund 10.000 Menschen an der Umfrage beteiligt. Die Befragung sei nicht repräsentativ, weil sie eben nur in einer bestimmten Zielgruppe erfolgte sei. Das bedeutet auch, dass AfD-Anhänger:innen oder andere interessierte Gruppen über TikTok oder andere Portale zur Wahl aufgerufen und das Ergebnis nachhaltig beeinflusst haben könnten. Es wurde nicht nach Regionen unterschieden, was auffällig ist, weil die Freien Wähler nicht überall gewählt werden können.

Verwunderlich ist das Ergebnis, da die AfD nicht gerade für queerfreundliche Politik steht. Der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah, der sich besonders auf TikTok viele Zuschauer verschafft hat, unterstützt den polnischen Vorstoß der Einrichtung von Zonen, in denen LGBTQ-Personen weniger Rechte haben, und sieht in der Regenbogenfahne ein Symbol des Hasses auf Tradition.

09.03.2024

11.03.2024

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Das Portal Romeo.com wurde im Jahr 2002 in Deutschland gegründet und galt lange Zeit in der Szene als „Schwules Einwohnermeldeamt“. Es war vor Facebook eines der ersten sozialen Netzwerke überhaupt, auf dem sich Menschen, meist schwule Männer, miteinander vernetzen konnten. Bis 2011 hieß es GayRomeo, doch weil das Wort „Gay“ in verschiedenen Teilen der Welt verboten ist, heißen sie nur noch Romeo. Das Netzwerk hat derzeit nach eigenen Angaben zwei Millionen Mitglieder, der Firmensitz ist Amsterdam.