Spätestens seit seinem Debüt-Album „Kwame“ aus dem Jahr 2022 ist der Berliner Blazey einer der angesagten Typen der Stadt. Was erklärt den Hype? Blazeys Klang-Cocktail aus groovigem R'n'B mit in die Tanzbeine fahrenden Afrobeats und super eingängigen Pop-Hooks? Vermutlich. Es könnte aber außerdem an seinem ansteckend frechen Lachen und seinem energetischen queer pride liegen.

Gerade hat der 24-jährige Berliner einen Songwriter-Deal mit der Plattenfirma BMG unterzeichnet. Und dann ist da noch Blazeys neuer Song, der das Zeug zum internationalen Hit hat: „Nothing To Lose“ heißt er. Im Musikvideo, das unweit vom Alexanderplatz im Lynk & Co Berlin Club in der Münzstraße entstanden ist (Regie: Ivan Boljat), post Blazey stolz in der Stretch-Limo vor den Paparazzi, deren Kameras klicken. Dabei trägt er eine imposante Versace-Goldkette (Styling: Esteban Pomar).

Später lässt Blazey alle Hüllen (Versace, Moschino, Afrobodega) fallen - im Video ist das nur leicht zensiert durch grobe Pixel. Ist das womöglich eine Hommage auf den Musik-Clip „Industry Baby“ von Lil Nas X? Die Tanz-Choreographie (Shayne Stubbs) erinnert jedenfalls sowohl in den Bewegungen an Urban Dance als auch an die Performances von Britney Spears um die Jahrtausendwende herum.

Doch worum geht es konkret in dem neuen Blazey-Song?„ I got no time to be shy“, singt Blazey in dem Tanzbodenkracher. Keine Zeit, schüchtern zu sein. „Let's be honest: I do my thing regardless if you gossip.“ Zu deutsch, Blazey will Tacheles reden: Er zieht sein Ding durch, ganz egal, ob die Leute tratschen. Er hat nichts zu verlieren und auch nichts zu beweisen, singt er voller Energie, flankiert von 90s-Style-House-Beats.

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„‚Nothing to Lose‘ ist nicht nur ein Popsong“, sagt Blazey, „sondern eine Queer-Hymne des Empowerments.“ Der Song handele davon, Zweifel und Ängste abzulegen und stattdessen mutig und selbstbewusst ins Unbekannte zu tanzen. „In den Strophen schwingt ein tiefes Gefühl von Freiheit und von Selbstbewusstsein mit“, sagt der Musiker, „das uns daran erinnert, dass wir die Kraft haben, alles zu erreichen, was wir uns vornehmen - wenn wir unsere Authentizität umarmen.“

Ob wohl bald eine EP oder sogar ein Album auf die Single „Nothing To Lose“ folgt? Auf jeden Fall plant Blazey im queeren Pride-Monat Juni ein Berlin-Konzert. Das passt perfekt. Ist die Stadt bereit für ihren nächsten Superstar? Wir tippen auf ein Ja.