Laut diverser Medien ist ein Hörsaal der Freien Universität Berlin besetzt worden. Am Donnerstag fand im Hauptgebäude der FU Berlin eine Sitzung von Studierenden statt mit dem Titel „Free Palestine“. Vor dem Hörsaal mit dem Namen 1a sollen Ordner den Zutritt bewacht haben, Israel-Unterstützern soll laut Medienberichten der Zutritt nicht erlaubt worden sein.

An der Wand hingen laut Augenzeugenberichten Transparente mit der Aufschrift „Stoppt den Genozid“ und „Israel ist ein mordender Apartheid-Staat“. Per Projektor wurde der Spruch „Free Palestine from German Guilt“ auf eine Leinwand geworfen. Es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, als Studenten versucht haben, Anti-Israel-Plakate abzureißen. Polizeibeamte sollen vor Ort anwesend sein.

Gerade an der "Freien" Universität Berlin. Frei für jeden - außer Juden.

"Tatsächlich scheint die Unileitung aktuell keine Auflösung der Besetzung zu forcieren."

Warum unterbindet ihr das nicht? Stellungnahme? @FU_Berlin pic.twitter.com/OWazwSv7CM

Die Zeitschrift Klasse gegen Klasse, einer der Veranstalter der Sitzung, hat die Rede veröffentlicht, die bei der Sitzung gehalten worden war. Auf der Website heißt es: „Wir veröffentlichen die Rede von Yagmur, unabhängige Studentin an der Freien Universität Berlin, die sie auf der Kundgebung ‚75 Jahre FU - Kein Grund zum Feiern‘ gehalten hat.“

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•vor 1 Std.

12.12.2023

12.12.2023

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Dort heißt es: „Mein Name ist Yagmur und ich bin eine unabhängige Studentin der FU. Eigentlich hätte ich sehr viel zu sagen, aber ich werde mich in dieser Rede auf das Wesentliche für heute beschränken. Wie viele andere hier bin ich mit unserer Universität und wie sie zu dem Genozid in Gaza steht, mehr als unzufrieden. Für eine ach so liberale Universität ist es nicht nur kritisch, sondern auch falsch, wie zurzeit mit der Situation an der Uni, aber auch außerhalb, umgegangen wird. Die Universität veröffentlichte einen Post, in dem sie bekannt gab, solidarisch mit Israel zu stehen. Die Opfer auf der palästinensischen Seite werden ignoriert, so wie in den letzten 75 Jahren auch. Auf mehrere Aufforderungen, ein neutraleres Statement abzugeben, oder ein weiteres Statement zu veröffentlichen, in welchem klar gemacht wird, dass man auch solidarisch mit den Opfern auf palästinensischer Seite, sowie den Betroffenen hier und besonders an der Uni steht, wurde nicht eingegangen. Wieso ist klar: entweder es interessiert sie nicht, es passt nicht in ihre politische Agenda, oder aber sie finden es schlichtweg nicht schlimm genug.“

Die Freie Universität hat noch mit keinem Statement auf die Besetzung reagiert. Der Universitätsleitung wird nun vor allem auf X, ehemals Twitter, die Duldung antisemitischer Aktionen vorgeworfen. Die Freie Universität Berlin wurde am 4. Dezember 1948 gegründet. Aus diesem Anlass fanden an der Freien Universität Jubiläumsveranstaltungen statt. Die Besetzung steht in diesem Kontext.

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Studenten und Palästina-Aktivisten besetzen Hörsaal der FU Berlin

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14.12.2023

Laut diverser Medien ist ein Hörsaal der Freien Universität Berlin besetzt worden. Am Donnerstag fand im Hauptgebäude der FU Berlin eine Sitzung von Studierenden statt mit dem Titel „Free Palestine“. Vor dem Hörsaal mit dem Namen 1a sollen Ordner den Zutritt bewacht haben, Israel-Unterstützern soll laut Medienberichten der Zutritt nicht erlaubt worden sein.

An der Wand hingen laut Augenzeugenberichten Transparente mit der Aufschrift „Stoppt den Genozid“ und „Israel ist ein mordender Apartheid-Staat“. Per Projektor wurde der Spruch „Free Palestine from German Guilt“ auf eine Leinwand geworfen. Es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, als Studenten versucht haben, Anti-Israel-Plakate abzureißen. Polizeibeamte sollen vor Ort anwesend sein.........

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