Die Gespräche über einen Ankauf von Wohnungen der börsennotierten Vonovia durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge waren offenbar erfolgreich – und das Ergebnis soll höchstwahrscheinlich noch am Mittwoch offiziell präsentiert werden.

Darauf deutet eine am Mittwochmorgen verschickte Einladung für eine Pressekonferenz um 12 Uhr im Roten Rathaus „zu aktuellen Entwicklungen in der Wohnungsmarktpolitik“ hin. Eingeladen haben die Senatskanzlei, die Senatsverwaltung für Finanzen und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) hatte am Montag im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses auf eine Frage der Grünen-Abgeordneten Katrin Schmidberger erklärt, es sei „kein Geheimnis“, dass es konkrete Verhandlungen zwischen der Howoge und der Vonovia gebe. Alles Weitere werde der Aufsichtsrat der Howoge entscheiden, der am Dienstag tage. Die Entscheidung werde danach öffentlich bekannt gemacht, so Gaebler. Im Gespräch ist der Ankauf von 5000 Wohnungen.

Landeseigene Howoge in Verhandlungen mit Vonovia über Ankauf von Wohnungen

22.04.2024

Bereits im Jahr 2021 hatten die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Howoge und Degewo sowie die ebenfalls landeseigene Berlinovo rund 15.000 Wohnungen von der Deutsche Wohnen und der Vonovia erworben. Kaufpreis damals: rund 2,4 Milliarden Euro. Vonovia und Howoge wollten sich bisher nicht zu den neuen Gesprächen äußern.

Die Vonovia besitzt in Deutschland, Schweden und Österreich rund 546.000 Wohnungen. Davon befinden sich bisher rund 140.000 in Berlin. Der Konzern will sich jedoch von Wohnungen trennen, um die Verschuldung abzubauen. Im vergangenen Jahr hat die Vonovia im operativen Geschäft zwar einen Gewinn in Höhe von 1,85 Milliarden Euro erwirtschaftet, aufgrund der Abwertung ihrer Immobilien aber unterm Strich einen Verlust von 6,8 Milliarden Euro eingefahren.

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Die Verschuldung stieg von 45,1 auf 47,3 Prozent und liegt damit über dem selbst gesteckten „Zielkorridor“ von 40 bis 45 Prozent. Für 2024 hat sich das Unternehmen nach Angaben aus dem März dieses Jahres „Verkäufe im Wert von drei Milliarden Euro“ vorgenommen.

Ziel des Senats ist, die Bestände der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften durch Ankauf und Neubau zu erhöhen, um stärker Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu nehmen. Die Howoge, die laut einer gemeinsamen Internetseite der sechs landeseigenen Unternehmen 75.600 Wohnungen besitzt, will die Zahl ihrer Wohnungen mittel- bis langfristig auf rund 100.000 Wohnungen erweitern, insbesondere allerdings durch den Neubau.

QOSHE - Berlin wohl handelseinig mit Vonovia über Ankauf von Wohnungen durch Howoge - Ulrich Paul
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Berlin wohl handelseinig mit Vonovia über Ankauf von Wohnungen durch Howoge

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24.04.2024

Die Gespräche über einen Ankauf von Wohnungen der börsennotierten Vonovia durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge waren offenbar erfolgreich – und das Ergebnis soll höchstwahrscheinlich noch am Mittwoch offiziell präsentiert werden.

Darauf deutet eine am Mittwochmorgen verschickte Einladung für eine Pressekonferenz um 12 Uhr im Roten Rathaus „zu aktuellen Entwicklungen in der Wohnungsmarktpolitik“ hin. Eingeladen haben die Senatskanzlei, die Senatsverwaltung für Finanzen und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) hatte am Montag im........

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