Vom Literaturhaus in Leipzig ist vergangene Woche eine Lesung mit Matthias Jügler aus dessen Roman Maifliegenzeit abgesagt worden. Der Leiter des Literaturhauses habe dem Autor angekündigt, dass er bei der Lesung nach Belegen von vorgetäuschtem Säuglingstod in der DDR fragen werde. In Studien, die er kenne, werde das nicht bestätigt. Jügler wollte sich danach nicht fragen lassen. Aber er erzählt in seinem dritten Roman einen solchen Fall. Jetzt steht die Frage im Raum: Darf Literatur alles erzählen, weil sie durch ihre Fiktionalität geschützt ist?

So einfach ist es nicht. Vorgetäuschter Kindstod ist ein Verbrechen, das zutiefst unmenschlich ist. Eltern wurde unmittelbar nach Geburt ihres Kindes mitgeteilt, es sei verstorben, in Wirklich

QOSHE - Literatur | Skandal um DDR-Roman „Maifliegenzeit“ von Matthias Jügler: Es gibt zwei Fraktionen - Michael Hametner
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Literatur | Skandal um DDR-Roman „Maifliegenzeit“ von Matthias Jügler: Es gibt zwei Fraktionen

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15.04.2024

Vom Literaturhaus in Leipzig ist vergangene Woche eine Lesung mit Matthias Jügler aus dessen Roman Maifliegenzeit abgesagt worden. Der Leiter des Literaturhauses habe dem Autor........

© der Freitag

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