An der „Verantwortungs-“ und „Gesinnungsethik“ kommt man bis heute schon an deutschen Gymnasien kaum vorbei. In seinem posthumen Klassiker Politik als Beruf umriss der 1920 verstorbene Max Weber mit diesem Begriffspaar die Grundformen politischen Handelns: Die erstere bedenkt etwaige Nebenwirkungen einer Aktion und Agenda, die letztere orientiert sich allein an Vorstellungen von richtig und falsch. Weniger bekannt ist, dass Weber – obwohl es im Text um die Spaltung der Liberalen im Preußischen Verfassungskonflikt der 1860er geht – für den Typus des Gesinnungsethikers ein konkretes Beispiel vor Augen hatte: den Schriftsteller und sozialistischen Revolutionär Ernst Toller, den er 1917 als Studenten in seinen Konversationskreis eingeladen hat

QOSHE - Rezension | Ernst Toller sollte Pflichtlektüre in der Schule werden - Velten Schäfer
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Rezension | Ernst Toller sollte Pflichtlektüre in der Schule werden

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22.03.2024

An der „Verantwortungs-“ und „Gesinnungsethik“ kommt man bis heute schon an deutschen Gymnasien kaum vorbei. In seinem posthumen Klassiker Politik als Beruf umriss der 1920........

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