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Gegen Arsenal zeigte die Mannschaft von Thomas Tuchel, dass sie auch in dieser Saison dazu in der Lage ist, auf Topniveau mitzuhalten. Und wenn sie die Rolle des Außenseiters akzeptiert.

Heute, 08:39 Uhr

Es war ein echtes Spektakel am Dienstagabend im Norden von London. Der FC Bayern zu Gast beim aktuellen Tabellenführer der Premier League, dem FC Arsenal. Und die beiden Mannschaften lieferten im Viertelfinalhinspiel der Champions League derart ab, wie man es in diesem Wettbewerb zu diesem Zeitpunkt erwarten darf.

Dass das Duell, welches 2:2 endete, so lange ausgeglichen war, lag an einem Novum auf Seiten der Münchner. Zum ersten Mal in dieser Saison entschied sich Trainer Thomas Tuchel dazu, dem Gegner über die gesamte Spielzeit den Ball zu überlassen. Am Ende hatte Arsenal 60 Prozent Ballbesitz, die Münchner aber mehr Großchancen. Nach dem Spiel bestätigte Tuchel den Matchplan, tief zu stehen, Arsenal kommen zu lassen und nach Balleroberungen schnell umzuschalten.

Das Vorhaben ging dank der enormen Geschwindigkeit von Leroy Sané und Serge Gnabry auf. Gnabry erzielte das 1:0 nach Vorarbeit von Leon Goretzka und Sané infolge einer Balleroberung. Letzterer holte schließlich nach einem starken Dribbling über den halben Platz den Elfmeter raus, den Harry Kane zur Führung verwandelte.

Möglicherweise ist der einzige Weg für den FC Bayern, um in dieser Saison die Champions League zu gewinnen, also der, gegen die absoluten Topteams auf Konterfußball zu setzen. Ein Konzept, das vor allem gegen die Münchner mehr als einmal aufging in dieser Spielzeit.

Charlotte Bruch ist Sportredakteurin und kritisiert, dass Bayerns Topspieler nicht konstant ihre Leistung zeigen.

Bayern fällt es immer noch zu schwer, im eigenen Ballbesitz gegen tief stehende Gegner Lösungen zu finden. Da gegen Arsenal aber die Rolle des Außenseiters akzeptiert wurde, hat sich das Momentum umgedreht. Wäre Tuchels Mannschaft bis zur letzten Sekunde so effizient geblieben wie zuvor, hätte es sogar zum Sieg gereicht – und das hätte nach den jüngsten Leistungen viele überrascht. Der Pfosten machte Kingsley Coman aber einen Strich durch die Rechnung.

Gegen Arsenal hat sich gezeigt, dass Bayern die individuelle Klasse hat, aber auch braucht, um auf höchstem Niveau zu bestehen. Diese Qualität zeigen Bayerns Topspieler allerdings nicht konstant genug, vor allem nicht in der Bundesliga.

Entweder erleiden Spieler wie Serge Gnabry eine Verletzung nach der anderen oder es gibt Leistungstiefs wie bei Leroy Sané. Kleinere Schwächephasen muss man Spielern in dieser langen Saison zugestehen, aber sie wirken sich auf internationalem Niveau entscheidend aus.

Dass die Münchner trotzdem so erfolgreich sind in der Champions League, liegt daran, dass die Leistungsträger dort verlässlich performen. Im Gegensatz zur Bundesliga ist Bayern dort zur Stelle, wenn es drauf ankommt.

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Für die Bundesliga fehlt die Konstanz : Die Topspieler des FC Bayern glänzen nur noch in der Champions League

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10.04.2024

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Gegen Arsenal zeigte die Mannschaft von Thomas Tuchel, dass sie auch in dieser Saison dazu in der Lage ist, auf Topniveau mitzuhalten. Und wenn sie die Rolle des Außenseiters akzeptiert.

Heute, 08:39 Uhr

Es war ein echtes Spektakel am Dienstagabend im Norden von London. Der FC Bayern zu Gast beim aktuellen Tabellenführer der Premier League, dem FC Arsenal. Und die beiden Mannschaften lieferten im Viertelfinalhinspiel der Champions League derart ab, wie man es in diesem Wettbewerb zu diesem Zeitpunkt erwarten darf.

Dass das Duell, welches 2:2 endete, so lange ausgeglichen war, lag an einem Novum auf Seiten der Münchner. Zum ersten Mal in dieser Saison entschied sich Trainer Thomas Tuchel dazu,........

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