Ein Halbmond auf einer Moschee ist zwischen den Türmen des Kölner Doms zu sehen.

© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

Um Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus geht es bei der diesjährigen Tagung der Deutschen Islamkonferenz. Es wird Zeit, dass die großen Islamverbände in Deutschland zu verlässlichen Partnern im Kampf gegen Antisemitismus werden, kommentiert Felix Huesmann. Bisher sei das nicht der Fall.

Bei der Deutschen Islamkonferenz sind am Dienstag Vertreter verschiedener muslimischer Verbände und Gemeinden in Berlin zusammengekommen, um über Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus zu sprechen. Im Kampf gegen Letzteren sind die großen Islamverbände in Deutschland leider weiterhin kein verlässlicher Partner.

Der aus der Türkei gesteuerte Islamverband Ditib bekennt sich zwar öffentlich zum Kampf gegen Antisemitismus. Vielfach geht das jedoch nicht über Lippenbekenntnisse hinaus. Erst im vergangenen Monat bezeichnete Ali Erbas in einer Freitagspredigt Israel als „rostigen Dolch im Herzen der muslimischen Welt“ und beschuldigte Israel, in Gaza einen Völkermord zu begehen, der auf einem „schmutzigen Glauben“ basiere. Erbas ist nicht irgendjemand, sondern Chef der türkischen Religionsbehörde, die Imame in deutsche Ditib-Moscheen schickt und damit auch das religiöse Oberhaupt des Islamverbands.

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Ein weiterer Verband, der Zentralrat der Muslime, entschied erst in der vergangenen Woche, die Mitgliedschaft des Islamischen Zentrums Hamburg vorerst auszusetzen. Das IZH gilt als Außenposten des antisemitischen iranischen Mullahregimes in Deutschland. Der Zentralrat handelte aber erst, nachdem es bundesweite Razzien gegen das IZH und andere islamistische Organisationen gab.

So wie die Islamverbände aus gutem Grund und mit jedem Recht die Solidarität der gesamten Gesellschaft einfordern, wenn Muslime in Deutschland diskriminiert und angegriffen werden, müssen sie selbst zu glaubwürdigen Verbündeten im Kampf gegen Antisemitismus werden. Die ehrliche Auseinandersetzung mit muslimischem Antisemitismus darf dabei kein Tabu sein. Sollten sie diesen Schritt nicht schaffen, muss die Zusammenarbeit staatlicher Stellen mit diesen Verbänden stärker als bisher auf den Prüfstand gestellt werden.

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Die Islamverbände müssen zu Partnern im Kampf gegen Antisemitismus werden

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21.11.2023

Ein Halbmond auf einer Moschee ist zwischen den Türmen des Kölner Doms zu sehen.

© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

Um Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus geht es bei der diesjährigen Tagung der Deutschen Islamkonferenz. Es wird Zeit, dass die großen Islamverbände in Deutschland zu verlässlichen Partnern im Kampf gegen Antisemitismus werden, kommentiert Felix Huesmann. Bisher sei das nicht der Fall.

Bei der Deutschen Islamkonferenz sind am Dienstag Vertreter verschiedener muslimischer Verbände und Gemeinden in Berlin zusammengekommen, um über Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus zu sprechen. Im Kampf gegen Letzteren sind die großen Islamverbände in Deutschland leider weiterhin kein verlässlicher Partner.

Der aus der Türkei gesteuerte Islamverband Ditib bekennt sich zwar öffentlich zum Kampf gegen Antisemitismus. Vielfach geht das jedoch nicht über Lippenbekenntnisse hinaus. Erst im vergangenen........

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