Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, reagiert während einer Wahlkampfveranstaltung.

© Quelle: Charlie Neibergall/AP

Kein Anlass zum Jubeln: Auch nach dem Gerichts­urteil in Colorado wird Donald Trump vermutlich nicht vom Wahlzettel gestrichen werden – wahrscheinlicher ist, dass die Entscheidung vom stramm rechten US-Verfassungs­gericht noch gekippt wird. Bis dahin aber dient sie dem Möchtegern-Autokraten als willkommenes Material für sein Opfer­narrativ, kommentiert Karl Doemens.

In Colorado ist die Welt noch in Ordnung. Im Sommer locken die Rocky Mountains zum Outdoor-Abenteuer, der Winter verwandelt die Gegend um Aspen in ein Skiparadies, und bei den Präsidentschafts­wahlen im nächsten November darf der Möchtegern-Autokrat Donald Trump nicht antreten. So einfach kann man die Probleme der USA lösen.

Wirklich? Bei genauerem Hinsehen bietet das Urteil des Obersten Gerichts des Bundesstaats keinen Anlass zum Jubeln. Rechtlich tritt die Streichung des Ex-Präsidenten vom Wahlzettel ohnehin erst in Kraft, wenn bis zum 4. Januar niemand den Supreme Court in Washington angerufen hat. Die Trump-Kampagne hat umgehend Berufung angekündigt. Viel spricht daher dafür, dass die Entscheidung für Monate auf Eis liegt, bevor sie mutmaßlich vom stramm rechten US-Verfassungs­gericht ganz gekippt wird.

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Warum das Colorado-Urteil Trumps Präsidentschaftskandidatur nicht stoppen wird

7 0
20.12.2023

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, reagiert während einer Wahlkampfveranstaltung.

© Quelle: Charlie Neibergall/AP

Kein Anlass zum Jubeln: Auch nach dem Gerichts­urteil in Colorado wird Donald Trump vermutlich nicht vom Wahlzettel gestrichen werden – wahrscheinlicher ist, dass die Entscheidung vom stramm rechten US-Verfassungs­gericht noch gekippt wird. Bis dahin aber dient sie dem Möchtegern-Autokraten als willkommenes Material für sein Opfer­narrativ, kommentiert Karl Doemens.

In Colorado ist die Welt noch in Ordnung. Im Sommer locken die Rocky Mountains zum Outdoor-Abenteuer, der Winter verwandelt die Gegend um Aspen in ein Skiparadies, und bei den Präsidentschafts­wahlen im nächsten November darf der Möchtegern-Autokrat Donald Trump nicht antreten. So einfach kann man die Probleme der USA lösen.

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