Das las sich gestern wie ein Scherz: Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag bei der Biennale Venedig geht an – Australien. Die Jury muss sich geirrt haben! Sie muss Austria gemeint haben.

Das las sich gestern wie ein Scherz: Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag bei der Biennale Venedig geht an – Australien. Die Jury muss sich geirrt haben! Sie muss Austria gemeint haben.

Aber nein. Es musste natürlich ein indigener Künstler sein, der diesen Hauptpreis der Olympiade der Kunst erhält. Aboriginal-Künstler Archie Moore darf sich also freuen und seinem mit Krei­de gezeichneten 2400-Generationen-Stammbaum auch noch einen Löwen hinzufügen. Eh klar. Absehbar. So dissident kann eine russischstämmige Künstlerin, wie Österreichs Vertreterin Anna Jermolaewa eine ist, gar nicht sein, dass sie in diesem Jahr den Goldenen Löwen bekommt. Und jüdisch ist sie obendrein. Das geht ja gar nicht. Auch die andere Auszeichnung, für das beste Werk der Hauptausstellung, ging nicht etwa an die beiden Österreicher Susanne Wenger oder Leopold Strobl, die es beide verdient hätten. Sie ging an das neuseeländische Maathao-Kollektiv.

Wir finden uns also damit ab, dass die politische Korrektheit in der Kunstszene wieder einmal über die Qualität gesiegt hat. Denn wie selten hätte Österreich heuer diese Auszeichnung verdient. Und wenn sich die Jury doch geirrt hat? Wir wären es gewohnt!

QOSHE - Australien? Austria! - Almuth Spiegler
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Australien? Austria!

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20.04.2024

Das las sich gestern wie ein Scherz: Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag bei der Biennale Venedig geht an – Australien. Die Jury muss sich geirrt haben! Sie muss Austria gemeint haben.

Das las sich gestern wie ein Scherz: Der Goldene Löwe für den besten Länderbeitrag bei der Biennale Venedig geht an – Australien. Die Jury muss sich........

© Die Presse


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