Die Vorwürfe gegen Maria Happel als Leiterin des Reinhardt-Seminars wurden jetzt entkräftet. Was davon bleibt? Nur ein paar Kurzmeldungen. Diese mediale Logik zerstört Karrieren.

Immer dieselbe Medienlogik zu beobachten tut manchmal auch als Journalistin derart weh, dass man auf diese kleine läppische Nachricht über die Einstellung eines Prozesses nach einer Verleumdung am liebsten ganz verzichten möchte. Und es lieber kommentiert. Wie in diesem Fall hier. Seiten über Seiten in Printmedien, gehässige Postings über noch gehässigere Postings in Internetforen werden mit grausamer Zuverlässigkeit getippt, wenn wieder einer der in Österreich speziell verhassten und unter Generalverdacht stehenden „privilegierten“ Kulturmanager ans mediale Schafott geliefert wird. Wenn eine Taxirechnung „privat“ abgerechnet, ein Hündchen unrechtmäßig spazieren geführt wurde. Dann gehen die Wogen der Empörung hoch. So hoch, dass eine besonnenere Abwägung, gar eine Relativierung des „Vergehens“ angesichts erfolgter hoher Leistungen zur gewagten Operation verkommt, jedenfalls zur sofortigen Punzierung mit einer Parteilichkeit führt.

QOSHE - Ups, Maria Happel war doch nicht so böse - Almuth Spiegler
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Ups, Maria Happel war doch nicht so böse

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23.11.2023

Die Vorwürfe gegen Maria Happel als Leiterin des Reinhardt-Seminars wurden jetzt entkräftet. Was davon bleibt? Nur ein paar Kurzmeldungen. Diese mediale Logik zerstört Karrieren.

Immer dieselbe Medienlogik zu beobachten tut manchmal auch als Journalistin derart weh, dass man auf........

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