Israel will die Terrorgruppe Hamas auslöschen, nicht die Palästinenser. Südafrikas Klage vor dem Internationalen Gerichtshof ist politisch motiviert.

Der polnisch-jüdische Jurist Raphael Lemkin, der fast seine gesamte Familie im Holocaust verloren hatte, machte sich tiefschürfende Gedanken, als er den Rechtsbegriff des Genozids prägte. Seine Definition ging in die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords ein, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1948 unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Vernichtung von sechs Millionen Juden verabschiedete.

Unter einem Völkermord sind demnach Handlungen zu verstehen, die in der Absicht begangen werden, „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“. Genau diesen Vorwurf erhebt Südafrika nun in seiner Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Auch nach Lektüre der 84 Seiten umfassenden Klagsschrift, in der alles zusammengetragen ist, was man Israel im Gaza-Krieg zur Last legen kann, bleibt der Vorwurf völlig überzogen und letztlich absurd. Es ist eine polemische Unterstellung und maßlose Übertreibung, Israel zu beschuldigen, das palästinensische Volk vernichten zu wollen. Ein solcher Vorsatz ist bei allem Leid, das der Krieg unter der palästinensischen Bevölkerung verursacht, nicht zu erkennen.

QOSHE - Der Völkermord-Vorwurf gegen Israel ist völlig überzogen - Christian Ultsch
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Der Völkermord-Vorwurf gegen Israel ist völlig überzogen

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11.01.2024

Israel will die Terrorgruppe Hamas auslöschen, nicht die Palästinenser. Südafrikas Klage vor dem Internationalen Gerichtshof ist politisch motiviert.

Der polnisch-jüdische Jurist Raphael Lemkin, der fast seine gesamte Familie im Holocaust verloren hatte, machte sich tiefschürfende Gedanken, als er den Rechtsbegriff des Genozids prägte. Seine........

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