Bei der Insolvenz von Signa gibt es noch viele offene Fragen. Klar ist nur, dass es viel zu leicht möglich ist, als Unternehmen intransparent zu sein.

Fünf Milliarden Euro. Auf diesen Betrag summieren sich die Passiva der Signa-Holding. Wie viel am Ende davon als uneinbringlich übrig bleibt, wird sich in den kommenden Wochen weisen. Betroffen davon sind vornehmlich die Investoren von René Benkos Konzern. Darunter sind neben vermögenden Einzelpersonen vor allem Banken. Für die Steuerzahler dürften die Kosten überschaubar bleiben – zumindest in Österreich. In Deutschland könnten bei einer Ausweitung der Insolvenz auf andere Firmenteile auch Tausende Jobs von Handelsmitarbeitern und eine vor einigen Jahren gewährte Staatshilfe von 700 Millionen Euro verloren gehen.

Die Insolvenz bringt also in jedem Fall einen Schaden. Das bedeutet jetzt nicht automatisch, dass es auch einen Schuldigen geben muss. So ist in ganz Europa die Immobilienbranche aufgrund der rasanten Zinswende unter Druck. Signa ist nicht das einzige Unternehmen, das diesem Druck nicht standgehalten hat. Die Zahlungsunfähigkeit sollte also nicht per se skandalisiert werden. Gleichzeitig ist es gerade beim Konzern von René Benko wichtig, nun genau hinzuschauen, wie es zu dieser Insolvenz gekommen ist. Und hier gibt es bei Signa ein paar Auffälligkeiten. Und Indizien, dass es durchaus auch Probleme im System gibt.

QOSHE - Der Fall von René Benkos Signa offenbart einige Systemfehler - Jakob Zirm
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Der Fall von René Benkos Signa offenbart einige Systemfehler

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30.11.2023

Bei der Insolvenz von Signa gibt es noch viele offene Fragen. Klar ist nur, dass es viel zu leicht möglich ist, als Unternehmen intransparent zu sein.

Fünf Milliarden Euro. Auf diesen Betrag summieren sich die Passiva der Signa-Holding. Wie viel am Ende davon als uneinbringlich übrig bleibt, wird sich in den kommenden Wochen weisen. Betroffen........

© Die Presse


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