Der Cordoba-Mythos ist um eine Nuance reicher: Christoph „Diego“ Baumgartner war bei seinem Rekordtor um eine ganze Sekunde schneller als Florian Wirtz.

Was lässt sich in sieben Sekunden schon vollbringen? Innerhalb von drei, vier Wimpernschlägen? Von den profanen Dingen des Alltagslebens gar nicht erst zu reden. Und im Sport? Nicht einmal Wunderläufer Usain Bolt war zu seiner besten Zeit so flott, einen 100-Meter-Sprint in drei, vier Atemzügen hinzulegen.

In Bratislava hätten sich Ivan Korčok und Peter Pellegrini in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Samstag eine so rapide Entscheidung gewünscht. Sie müssen allerdings bis zur Stichwahl am 6. April ausharren. Die Wahllokale in der Slowakei waren noch vier Stunden offen, da hatte indessen im slowakischen Tor der Blitz eingeschlagen. Nach dem Solo direkt vom Anstoß hatte Christoph „Diego“ Baumgartner Österreich im Freundschaftsspiel in Bratislava überfallsartig - und wenig freundschaftlich - nach sechs Sekunden und ein paar Zehnteln in Führung geschossen. Ein „Quickie“.

Dass Deutschland den Trick nur drei Stunden später in Lyon gegen Frankreich kopierte, war doch recht plump. Florian Wirtz brauchte mehr als eine ganze Sekunde länger – in Skifahren ist das eine Welt und im Fußball genug, um dem Cordoba-Mythos eine Nuance hinzufügen. Die Türkei im halben Heimspiel am Dienstag im Wiener Prater ist vorgewarnt. Und die Franzosen, in 84 Tagen in Düsseldorf Österreichs EM-Auftaktgegner, werden sich kaum ein zweites Mal so dusselig anstellen.

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Der Sieben-Sekunden-Quickie

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25.03.2024

Der Cordoba-Mythos ist um eine Nuance reicher: Christoph „Diego“ Baumgartner war bei seinem Rekordtor um eine ganze Sekunde schneller als Florian Wirtz.

Was lässt sich in sieben Sekunden schon vollbringen? Innerhalb von drei, vier Wimpernschlägen? Von den profanen Dingen des Alltagslebens gar nicht erst zu reden. Und im Sport? Nicht einmal Wunderläufer Usain Bolt war zu seiner besten........

© Die Presse


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