Die FDP protestiert gegen die Rentenpläne der Koalition, die FDP rebelliert gegen die Kinderbürokratiesicherung, die FDP hält nichts von Sonntagsreden à la Habeck, die FDP will eine „Wirtschaftswende“, hält an der Schuldenbremse fest, will Steuern senken, die Sozialsucht bekämpfen, stemmt sich gegen einen höheren Mindestlohn und ist gegen die Vier-Tage-Bummel-Woche: ganz schön wuchtig, wie die Liberalen in den dritten Frühling dieser Regierung starten.

Ganz schön vernünftig, möchte man hinzufügen. Gäbe es die FDP nicht, welches Bild gäbe die Koalition dann ab? Die wirkt ergriffen von Rezessionsängsten, aber wirklich begriffen, was zu tun ist, hat sie nicht.

Die FDP wird sich sagen: Wenn es wieder aufwärts geht, soll das an uns liegen, wenn nicht, an den anderen. Ihr Vorteil ist, dass sie auf die bekannten Ursachen deutschen Mehltaus – Energie, Bürokratie, Steuerlast – nicht wie Rot-Grün im lähmenden „Ja, aber“ stecken bleibt.

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Die Überlegungen des Kanzlers müssen in dieselbe Richtung gehen, schon deshalb, damit ihm Christian Lindner nicht den „Lambsdorff-Brief“ schickt – jenen Brief, der Anlass war, die sozialliberale Koalition zu kündigen. Beider Ziel ist aber die nächste Bundestagswahl, und zwar die reguläre.

Friedrich Merz, der die FDP schon am „Exit“ sieht, wird das nicht gefallen. Denn im vierten Frühling könnten die Karten neu gemischt werden. Nicht nur für Lindner und die FDP, sondern auch für Scholz.

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Die FDP im dritten Frühling

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03.04.2024

Die FDP protestiert gegen die Rentenpläne der Koalition, die FDP rebelliert gegen die Kinderbürokratiesicherung, die FDP hält nichts von Sonntagsreden à la Habeck, die FDP will eine „Wirtschaftswende“, hält an der Schuldenbremse fest, will Steuern senken, die Sozialsucht bekämpfen, stemmt sich gegen einen höheren Mindestlohn und ist gegen die Vier-Tage-Bummel-Woche: ganz schön wuchtig, wie die Liberalen in den dritten........

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