Die stille Hoffnung hat sich (noch) nicht erfüllt, dass das Wagenknecht-Bündnis mit salonfähigem Populismus dem extremistischen Populismus der AfD das Wasser abgraben könnte. In Thüringen zeigt sich zwar in Umfragen eine starke Mobilisierung für die neue Partei, die keine Schwierigkeiten haben dürfte, am 1. September die Fünfprozenthürde zu überspringen.

Aber das „Opfer“ dieses Aufstiegs scheint die Linkspartei zu sein, deren Lebensversicherung wiederum der Mi­nisterpräsident Bodo Ramelow ist. Ramelow tat das Naheliegende. Er brachte ein Bündnis von CDU, Linkspartei und BSW ins Spiel, das ihm mit ein wenig Glück sogar das Amt sichern könnte.

Weil Ramelow über Thüringen hinaus zum Rettungsanker der Linken geworden ist, machte nun auch der Parteivorsitzende Schirdewan seinen Frieden mit dem BSW. Die CDU hingegen wird alles tun, um nicht zum Steigbügelhalter des Regierungschefs zu werden.

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Joachim Gauck hat zwar recht, dass eine Zusammenarbeit von CDU und Linkspartei kein Tabu mehr ist. Es gibt allerdings einen CDU-Flügel in Thüringen, der dasselbe über die AfD denkt. Wäre die CDU gezwungen, sich zu entscheiden, wäre das ihr sicherer Weg in eine Wahlniederlage. Wie ernst es Ramelow ist, wird sich wohl erst zeigen, wenn er die Hand hebt, um den Ministerpräsidenten einer CDU-Minderheitsregierung zu wählen.

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Retter Ramelow

7 0
01.04.2024

Die stille Hoffnung hat sich (noch) nicht erfüllt, dass das Wagenknecht-Bündnis mit salonfähigem Populismus dem extremistischen Populismus der AfD das Wasser abgraben könnte. In Thüringen zeigt sich zwar in Umfragen eine starke Mobilisierung für die neue Partei, die keine Schwierigkeiten haben dürfte, am 1. September die Fünfprozenthürde zu überspringen.

Aber das „Opfer“ dieses........

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