Die amerikanische Politik ist nichts für zartbesaitete Naturen. Im Kampf um die Präsidentschaft werden Milliarden Dollar verpulvert, um politische Gegner zu vernichten, auch die im eigenen Lager. Dabei laden die Vorwahlen eigentlich dazu ein, sich mit Amerikas Demokratie zu versöhnen: Die Bürger bestimmen, wer im November zur Wahl steht.

2008 hätte es ein Juniorsenator namens Barack Hussein Obama kaum gegen die weltberühmte Hillary Clinton zum Kandidaten gebracht, wenn nicht Iowas Demokraten zu Beginn des Reigens gesagt hätten: Ihn wollen wir! Acht Jahre später galt es in Washington als ausgemacht, dass der republikanische Präsidentensohn und -bruder Jeb Bush gegen Clinton antreten werde. Doch trotz Hunderter Millionen Dollar kam er nicht gegen die Wähler an, die mit Donald Trump befanden, die Bushs hätten Amerika an den Rand des Abgrunds geführt. Auch Clinton wäre beinahe von dem Sozialisten Bernie Sanders entthront worden. Wenn auf einem „Caucus“ ein paar Dutzend Nachbarn um den besten Kandidaten ringen, dann liegt ein demokratischer Zauber über dem Schlachtfeld.

QOSHE - Der traurigste Wahlkampf der amerikanischen Geschichte - Andreas Ross
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Der traurigste Wahlkampf der amerikanischen Geschichte

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15.01.2024

Die amerikanische Politik ist nichts für zartbesaitete Naturen. Im Kampf um die Präsidentschaft werden Milliarden Dollar verpulvert, um politische Gegner zu vernichten, auch die im eigenen Lager. Dabei laden die Vorwahlen eigentlich dazu ein, sich mit Amerikas........

© Frankfurter Allgemeine


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