Man solle nicht vergessen, dass sie eine erprobte „Kämpferin“ sei, hat die Republikanerin Nikki Haley nach der Vorwahl von New Hampshire gesagt. Es war der verzweifelte Versuch, ihre deutliche Niederlage gegen Donald Trump wider alle Umfragen und Erfahrungen als den Beginn einer langen Siegesserie umzudeuten.

Gewiss hat Haley politische Kämpfer-Qualitäten. Andernfalls hätte es die Tochter indischer Einwanderer im Jahr 2011 nicht im tief konservativen South Carolina zur ersten Gouverneurin des Bundesstaates gebracht. Politische Überlebenskunst bewies sie auch, als sie 2016 ihre Vorbehalte gegen Trump herunterschluckte und als UN-Botschafterin dessen Angriffen auf den Multilateralismus in New York manche Spitze nahm – um rechtzeitig zurückzutreten, als diese Koexistenz nicht mehr funktionierte und ihre Entlassung via Twitter kaum mehr zu vermeiden gewesen wäre. Mit demselben Opportunismus hat Haley es als Anti-Trump-Trumpistenversteherin immerhin zur letzten Konkurrentin des früheren Präsidenten in den Vorwahlen geschafft. Doch das wird bald vorbei sein.

QOSHE - Zu feige für den Kampf gegen Trump - Andreas Ross
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Zu feige für den Kampf gegen Trump

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25.01.2024

Man solle nicht vergessen, dass sie eine erprobte „Kämpferin“ sei, hat die Republikanerin Nikki Haley nach der Vorwahl von New Hampshire gesagt. Es war der verzweifelte Versuch, ihre deutliche Niederlage gegen Donald Trump wider alle Umfragen und........

© Frankfurter Allgemeine


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