Wann immer es um den Klimawandel geht, sind Leugner nicht weit: Geregnet habe es auch früher, und außerdem ist der Januar derzeit so kalt, wie er es vor Jahrzehnten auch war. Die Leugner zu überzeugen ist schwer, wenn nicht unmöglich. Auch für die Wissenschaftler in Diensten des größten Rückversicherers der Welt, dessen Geschäft es ist, Risiken einzuschätzen und zu bewerten.
Aber wenn der diesjährige Naturkatastrophenbericht kein Weckruf ist, was braucht es dann bitte noch? Der Klimawandel ist real, er bedroht nicht nur entfernte, tiefgelegene Inseln in der Südsee. Er bedroht Bayern mit Hagelstürmen und aktuell Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit Fluten. So wie er vor zweieinhalb Jahren das Ahrtal zerstört hat.
Natürlich können deutsche Wärmepumpen nicht das CO2 kompensieren, das zum Beispiel chinesische Kohlekraftwerke in die Luft blasen. Ebenso wenig ist eine Verteufelung des Individualverkehrs eine Lösung, zumindest nicht bis der öffentliche Verkehr gut ausgebaut ist, und davon ist Deutschland selbst in den Großstädten weit entfernt.
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Was aber getan werden kann, ist, so zu bauen, damit den Folgen des Klimawandels bestmöglich getrotzt werden kann. Unter Minimierung von Schäden und Menschenleben. Das ist eine Aufgabe für die Politik und Verwaltung: im Bund, aber auch in den Ländern und Kommunen. Und dieser Aufgabe muss nachgekommen werden – schnell und frei von Ideologie.