Die Regenmassen des Tiefs „Bernd“ zerstörten vor drei Jahren das Ahrtal. Eine schlimmere Katastrophe hat Deutschland bislang nicht ereilt und doch: Immer häufiger steht Deutschen das Wasser im Keller oder im Erdgeschoss – zuletzt auch in diesem Winter. Da erscheint die Idee der SPD doch sinnvoll, allen Hausbesitzern hierzulande eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden aufzuerlegen.

Nein, sinnvoll ist das nicht. Die SPD nimmt sich Frankreich zum Beispiel. Dort ist die Pflichtversicherung „Garantie Cat-Nat“ aber seit 2015 defizitär, und den Franzosen steht eine kräftige Prämienerhöhung ins Haus. Eine Pflichtversicherung ist nicht die Lösung. Die Last auf alle zu verteilen ist in diesem Fall nicht sozial. Warum sollte ein Hausbesitzer in einem ungefährdeten Gebiet für einen Immobilienbesitzer in einem Hochwassergebiet zahlen?

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Vielmehr muss der Staat dafür Sorge tragen, dass in hochwassergefährdeten keine Baugenehmigungen erteilt und Deiche saniert werden. Das ist sozial, aber nicht, auch noch Versicherungssteuer für eine Pflichtversicherung kassieren zu wollen.

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Eine Pflicht ist keine Lösung

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16.03.2024

Die Regenmassen des Tiefs „Bernd“ zerstörten vor drei Jahren das Ahrtal. Eine schlimmere Katastrophe hat Deutschland bislang nicht ereilt und doch: Immer häufiger steht Deutschen das Wasser im Keller oder im Erdgeschoss – zuletzt auch in diesem Winter. Da erscheint die Idee der SPD doch sinnvoll, allen Hausbesitzern hierzulande........

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