Marsabit gehört zu den heißen und trockenen Gebieten Kenias, im Unterbezirk Laisamis ist die Lage besonders ernst. Die Frankfurter Bahnhofsmission wiederum ist die zweitälteste in Deutschland und gehört zu den unverzichtbaren Säulen, wenn es um menschliche Krisensituationen oder Alltagshilfen geht. Hunderttausende Kontakte zu Hilfesuchenden in ei­nem der größten Bahnhöfe Deutschlands gibt es hier in einem einzigen Jahr.

Ob in der Ferne in Kenia oder in der Nähe in Frankfurt: Sie haben mit Ihren Spenden im Rahmen unserer Aktion „F.A.Z. Leser helfen“ an beiden Orten Gutes bewirkt. In Kenia hat Ihr Geld dazu beigetragen, liebe Leserinnen und Leser, die Widerstandsfähigkeit der Haushalte gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. In Frankfurt kann das Team gestärkt werden, das sich um die notwendige Hilfe für im Hauptbahnhof Gestrandete kümmert.

Das ist gerade zum Osterfest eine schöne Botschaft, für die wir sehr herzlich danken. Wir können uns alle gratulieren – auf Karfreitag folgt Ostern, nicht der Tod ist unser aller Zukunft. Ostern gibt die erlösende Antwort, auf Jesu’ Ruf, den auch in der Bahnhofsmission so mancher hinausschreien könnte, oder in Kenia: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

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So war Karfreitag der Anfang. Der Gekreuzigte stirbt, aber er stirbt in das Leben hinein. Hier wird kein Schlusspunkt, sondern ein Doppelpunkt aufgemalt. Der Tod ist die Geburt hin zu Gott, wie es der ehema­lige Pfarrer der evangelischen Gemeinde Keitum auf Sylt einmal formuliert hat: „Wenn wir sterben, werden wir zu Ende geboren“, bringt es Traugott Giesen auf den Punkt. Gott leidet das Leid mit, geht mit uns durch das finstre Tal. Keiner bleibt stecken.

Ob man daran nun glaubt oder nicht: Der Mut, den man allein aus den Gedanken schöpfen kann, hilft schon. Wir stehen, wenn wir einander helfen, nicht auf verlorenem Posten. Wir halten mit solcher Hilfe (und gern auch mit dem Glauben an Gott) das Hin und Her unserer Lebensläufe aus, haben immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Die einen bewahrt dies davor, im Leid zu versinken, die anderen schützt es vor Hartherzigkeit und Zynismus.

Das Spendenprojekt „F.A.Z. Leser helfen“ führt seit nunmehr schon drei Jahrzehnten beide Pole zusammen. Um in diesem Zusammenhang noch einmal an das bevorstehende Osterfest zu denken: Wer auf die Auferstehung setzt, kann nicht den Tod produzieren, vor der Haustür nicht, in Kenia nicht, auch nicht an anderen Orten. Er lässt es Ostern werden, küsst die Verhärteten wach, teilt mit den Hungrigen. Wir sind alle noch im Werden, oder? Darum: Fröhliche Ostern, auch in Marsabit und in der Bahnhofsmission.

QOSHE - Auferstehung statt Tod - Carsten Knop
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Auferstehung statt Tod

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30.03.2024

Marsabit gehört zu den heißen und trockenen Gebieten Kenias, im Unterbezirk Laisamis ist die Lage besonders ernst. Die Frankfurter Bahnhofsmission wiederum ist die zweitälteste in Deutschland und gehört zu den unverzichtbaren Säulen, wenn es um menschliche Krisensituationen oder Alltagshilfen geht. Hunderttausende Kontakte zu Hilfesuchenden in ei­nem der größten Bahnhöfe Deutschlands gibt es hier in einem einzigen Jahr.

Ob in der Ferne in Kenia oder in der Nähe in Frankfurt: Sie haben mit Ihren Spenden im Rahmen unserer Aktion „F.A.Z. Leser helfen“ an beiden Orten Gutes bewirkt. In Kenia hat Ihr Geld dazu beigetragen, liebe Leserinnen und Leser, die Widerstandsfähigkeit der Haushalte gegenüber den........

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